Bochum. Wenige Wochen nach dem Tod seines Vaters wird Jean-Pascal Lohof neuer Bochumer Karnevalsprinz. Sein größter Wunsch, die ersten Reaktionen.

„Ich will Papa stolz machen“, sagt Jean-Pascal Lohof. Intensiv bereitet sich der 35-Jährige auf eine Rolle vor, die Freude und Trauer zugleich bereithalten wird: Wenige Wochen nach dem Tod seines Vaters wird er Bochums neuer Karnevalsprinz.

Der Schicksalsschlag ereilte die Familie im vergangenen Frühjahr. Bernd Lohof, Rechtsanwalt und 20 Jahre lang Präsident des Festausschusses Bochumer Karneval, wurde von einer schweren Erkrankung heimgesucht. Von jetzt auf gleich änderte sich das Leben der so lebensfrohen Ur-Bochumer Familie. Eines änderte sich nicht: die zuvor getroffene Entscheidung, dass Jean-Pascal in die Fußstapfen seines Vaters treten und in der Session 2023/24 Stadtprinz im Karneval werden soll. Der erste in Bochum seit 13 Jahren.

Karneval in Bochum: An der Entscheidung gab es nie einen Zweifel

Im August starb Bernd Lohof im Alter von 67 Jahren. „Pascal soll sich diesen Traum erfüllen“, hatte er noch kurz zuvor im WAZ-Gespräch bekräftigt. Auch deshalb habe es niemals einen Zweifel gegeben, die Prinzen-Rolle anzunehmen, sagt Jean-Pascal Lohof heute: „Ich freue mich mega auf diese Aufgabe. Und ich weiß, dass auch Papa sich gefreut hätte.“ Auch aus den Reihen der Karnevalisten habe er „ausschließlich positive und bestärkende Kommentare“ gehört.

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Das Ornat eines Gelsenkirchener Spezialausstatters ist fertig und soll in dieser Woche bei den Lohofs eintreffen. „Es sieht toll aus“, sagt der Prinz in spe, den mit Prinzessin Julia Klimczok (34) nach dem Sessions-Auftakt am Elften in Elften in Linden mehr als 80 Termine auch weit über Bochum hinaus erwarten – darunter traditionell die Besuche in Altenheimen und Behindertenwerkstätten.

Vor zehn Jahren war Jean-Pascal Lohof als Bauer (rechts) Teil des Bochumer Dreigestirns mit dem 2021 verstorbenen Prinz Jochen Sieberin (Mitte) und Jungfrau Jannis Fischer (links).
Vor zehn Jahren war Jean-Pascal Lohof als Bauer (rechts) Teil des Bochumer Dreigestirns mit dem 2021 verstorbenen Prinz Jochen Sieberin (Mitte) und Jungfrau Jannis Fischer (links). © FUNKE Foto Service | Ingo Otto

„Die Zeit ist nicht genug“: Sessions-Motto erfährt bedrückende Bedeutung

Für Jean-Pascal Lohof wird es nicht nur eine mentale Herausforderung. In der Rechtsanwaltskanzlei an der Arndtstraße türmt sich nach dem Tod des Vaters die Arbeit. Ein sonst üblicher Karnevals-Urlaub ist für den auf Strafrecht spezialisierten Juristen nicht drin: „Mein Job läuft parallel weiter. Dabei kann ich mich aber auf ein tolles Team verlassen.“

„Unsere Reise durch das närrische Multiversum“, heißt das Sessionsmotto des Prinzenpaares, das die Begeisterung von Jean-Pascal Lohof für Marvel-Comics aufgreift. Der Festausschuss hatte lange vor der Erkrankung seines Präsidenten ein eigenes Leitwort gewählt: „Die Zeit ist nicht genug.“ Gemeint ist die kurze Session, die am 12. Februar mit dem Rosenmontag endet. Der frühe Tod von Bernd Lohof verleiht dem Motto nun eine eigene, bedrückende Bedeutung.