Bochum. Die Stadt Bochm kauft fünf neue Blitzer. Bis Ende des Jahres sollen sie ans Netz gehen. An diesen Stellen wird nun auch noch geblitzt.

Kombinierte Rotlicht- und Tempo-Blitzer hat die Stadt Bochum Anfang 2019 aufgestellt. Mehr als elf Millionen Euro hat sie seitdem mit den gemieteten Geräten eines Dienstleisters eingenommen (Grafik). Der Vertrag endet 2023. Danach will Bochum auf „eigene Rechnung“ blitzen. Das Straßenverkehrsamt schafft fünf eigene Kombi-Anlagen zur Rotlicht- und Geschwindigkeitsmessung an.

Bochum kauft fünf neue Blitzeranlagen

Die Überprüfung „des bestehenden und nun auslaufenden Vertrages hat ergeben, dass der Kauf der Anlagen für die Stadt sinnvoller und wirtschaftlicher ist“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Es sei lediglich der Kaufpreis zu zahlen. Außerdem könne die Stadt die Standorte bei Bedarf flexibler wechseln.

An den folgenden fünf Stellen sollen die neuen Blitzer stehen: Nordring/Ecke Dorstener Straße (Mitte), Herner Straße/Ecke Wilbergstraße (Riemke), Essener Straße/Ecke Goldhammer Straße (Goldhamme), Wuppertaler Straße/Ecke Kolkmannskamp (Linden) und Dorstener Straße/Ecke Riemker Straße (Hofstede). An den meisten Stellen sind auch jetzt schon Anlagen installiert. Die Standorte Universitätsstraße, Castroper Hellweg und Berliner Straße werden dagegen nicht mehr stationär überwacht, so die Stadt. Dort soll künftig mit mobilen Geräten geblitzt werden.

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Neue Blitzer werden noch dieses Jahr scharfgestellt

„Während des Betriebs in den letzten Jahren wurde festgestellt, dass die Überwachungstechnik mit Induktionsschleifen störanfällig ist“, heißt es außerdem zur Begründung für den Wechsel. Ausfallzeiten im Messbetrieb etwa durch Fahrbahnsanierungen und Witterungseinflüsse wie große Hitze würden damit entfallen.

Die aktuellen, Anfang 2019 scharf gestellten Blitzer an insgesamt sieben Stellen im Stadtgebiet funktionieren über in der Fahrbahn eingebaute Induktionsschleifen. Nun ändert sich das System: „Die Überwachung der fünf Kombianlagen wird laserbasiert erfolgen. Die Übertragung der Fälle erfolgt über Datenfernübertragung“, so der Stadtsprecher. Dazu müssen an den vorgesehenen Stellen Messanlagen mit Säulen und Onlineanbindung installiert werden. Die fünf Anlagen haben einen Anschaffungspreis von insgesamt rund 650.000 Euro und sollen bis Ende Oktober 2023 aufgebaut werden. In Betrieb genommen werden sie voraussichtlich im November oder Dezember und damit noch vor dem Ablauf des Mietvertrags für die bisherigen Blitzer.

Einnahmen von bislang etwa 20 Millionen Euro

Die haben sich in der Vergangenheit als durchaus einträglich erwiesen. In gut viereinhalb Jahren wurden 562.826 Fahrzeuge geblitzt, die meisten schon im ersten Jahr (159.238). Eingenommen hat die Stadt dabei etwa 11,2 Millionen Euro, knapp 3,5 Millionen Euro allein 2019. Danach gingen in der Corona-Zeit die Einnahmen deutlich zurück, sind danach aber wieder gestiegen (Grafik).

Auch die mobilen Blitzer – zwei Messfahrzeuge und ein Messanhänger – haben sich als einträglich erwiesen. Seit 2019 haben mobile Tempokontrollen zu Bußgeldern in Höhe von etwa 8,8 Millionen Euro geführt. Allein im vergangenen Jahr waren es 2,6 Millionen Euro. Insgesamt also habe die Stadt Bochum durch ihre Blitzanlagen etwa 20 Millionen Euro eingenommen.