Nach einer Massenschlägerei mit rund 30 Leuten am vorigen Weihnachtsfest vor der Diskothek „Prater” ist am Donnerstag ein 22-jähriger Kurierfahrer zu 1200 Euro Geldstrafe (40 Tagessätze) verurteilt worden.

Nicht, weil er in der Schlägerei mitgemischt hätte, sondern weil er nachher die Polizei heftig geschlagen, getreten und übelst beleidigt hatte.

Der Mann ist wegen „Widerstands” vorbestraft. Am 26. Dezember um 6.20 Uhr wurde er wieder rabiat. Die Schlägerei war nach Erscheinen von viel Polizei bereits beendet, da soll sein Cousin (19) über einen Polizeihund gesagt haben: „Halt's Maul, du Hund!” Die ohnehin aufgeheizte Situation wurde noch gereizter. Ein hässlicher Wortwechsel soll stattgefunden haben. Bis der 22-Jährige angeblich „Hurensohn” zu einem Polizisten sagte, woraufhin man ihn festnahm. Dagegen wehrte er sich mit Schlägen und Tritten.

"Unkontrolliert geschlagen"

„Er hat heftigst Widerstand geleistet und unkontrolliert geschlagen”, sagte ein Polizist (29) vor dem Bezirksjugendschöffengericht. Er selbst erlitt damals zwei Schläge gegen den Kopf. Im Polizeibus ging die Randale weiter. Ein anderer Polizist: „Wir wurden leider Gottes wie fast üblich als Nazis und Scheiß-Bullen betitelt.”

Anzeige auch gegen die Polizisten

Der Angeklagte, ein Dunkelhäutiger, schilderte eine teilweise andere Version; weshalb er die Polizei auch seinerseits angezeigt hat. Er sagte, dass ihm die Polizei „überall Wunden” zugefügt und ihn als „Nigger” beschimpft sowie andere rassistische Äußerungen gemacht hätte. Das bestritt ein Polizist im Zeugenstand: „Ich habe ihn weder als Nigger betitelt noch habe ich davon gehört.” Das Verfahren gegen die Polizisten läuft noch. Gestern ging es ohnehin nur um den Disko-Gast. Trotz der teilweisen Opfer-Rolle, in der er sich sah, nahm er das Urteil an.