Bochum. An der Erzbahntrasse Bochum sollten Radfahrende an einer Kreuzung Vorfahrt erhalten. Die Stadt sagt: Daraus wird nichts. Und erklärt dies.

Anders als von vielen Radfahrerinnen und Radfahrern erhofft, wird dem Verkehr auf der beliebten Erzbahntrasse wohl keine Vorfahrt gegenüber den Autos auf dem Kabeisemannsweg eingeräumt werden. Der Stadtverwaltung ist das zu teuer.

Sie war von der Politik beauftragt worden, eine Änderung der Vorfahrt an dieser Kreuzung zu prüfen. „Das Ergebnis ist, dass hier aus finanzieller Sicht kein Umbau erfolgen sollte“, heißt es in einem Beschlussvorschlag, der am 6. September im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur auf der Tagesordnung steht.

CDU: Autos fahren auf dem Kabeisemannsweg zu schnell

Achtung Radfahrer: Vorfahrt beachten. Die Kreuzung Erzbahntrasse/Kabeisemannsweg wird wohl so bleiben, wie sie ist.
Achtung Radfahrer: Vorfahrt beachten. Die Kreuzung Erzbahntrasse/Kabeisemannsweg wird wohl so bleiben, wie sie ist. © CDU Bochum

„Immer wieder wurde über Autos geklagt, die in diesem Bereich zu schnell unterwegs waren“, beklagte die CDU Anfang dieses Jahres. Und auch die SPD hatte sich für eine Bevorrechtigung für den Radverkehr eingesetzt: „Hier ist es ja definitiv so, dass der Fuß- und Radverkehr auf der Trasse deutlich höher als auf dem Weg ist.“

Für die Verwaltung kam nur eine Bevorrechtigung sowohl des Fuß- als auch des Radverkehrs in Betracht, damit eine für alle Verkehrsarten gleiche Situation entsteht. Aus verkehrsrechtlichen Gründen war für die Planer an der Kreuzung nur der Bau eines Zebrastreifens für Fußgänger und eines abgetrennten Radwegs möglich. Allerdings sind weder die Erzbahntrasse noch der Kabeisemannsweg an die Straßenbeleuchtung angeschlossen. Diese ist nach den Richtlinien für Fußgängerüberwege zwingend vorgeschrieben.

Stadt Bochum prüft neue Vorfahrt-Regelungen an weiteren Kreuzungen

Um aber Strom zu bekommen, hätten von der Hüller-Bach-Straße aus auf einer Länge von etwa 640 Metern Freileitungen als günstigste Lösung angelegt werden müssen, erläutert die Verwaltung. Kosten: rund 76.000 Euro. Und: „Der Umbau des Knotenpunktes selbst würde weitere Kosten verursachen.“

Die Stadt prüft nun aber, ob an anderen Kreuzungspunkten, wo eine Beleuchtung viel günstiger möglich wäre, dem Fußgänger- und Radverkehr Vorfahrt eingeräumt wird.