Bochum. Ein US-Geologe ermöglicht online den Blick in die Vergangenheit. Wo heute Bochum liegt, streiften vor 220 Millionen Jahren diese Dinos umher.
Hand aufs Herz: Haben wir uns nicht alle schon einmal gewünscht, zurück in die Vergangenheit zu schauen um zu sehen, wie es war, als die Dinosaurier noch lebten? Der amerikanische Geologe Christopher Scotese arbeitet an einem Projekt zur Rekonstruktion der Plattentektonik – auf einer Website können Interessierte sich die Ergebnisse anschauen.
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Die dort abgebildete Weltkugel kann durch ein Auswahlmenü von 20 Millionen Jahren schrittweise bis zu 750 Millionen Jahren in der Zeit zurückversetzt werden. Eine Suchmaske lässt einen bestimmten Standort auf der Erde erscheinen. Der Blick auf Bochum bringt Interessantes zutage.
Internet-Simulation zeigt: Bochum war mal eine Insel
Nehmen wir etwa Bochum vor 220 Millionen Jahren. Die Erde befindet sich im frühen Stadium der Trias-Epoche und erholt sich noch immer vom größten Massenaussterben aller Lebewesen, das rund 32 Millionen Jahre zuvor stattgefunden hatte und das Ende des Perm- und den Beginn des Trias-Zeitalters markierte.
Dino City 2
Kleine Dinosaurier und die ersten fliegenden Wirbeltiere begannen, die Erde zu besiedeln und Archosauria tauchten auf, aus denen sehr viel später Krokodile und Vögel hervorgehen sollten. Das Gebiet, auf dem irgendwann Bochum entstehen wird, ist noch sehr nah am Wasser gebaut - zwischendurch sogar mal eine Insel - und liegt noch lange nicht auf dem Punkt der Erdkugel, auf dem es heute verortet ist.
Die stetige Verschiebung des Standortes Bochum durch die Bewegung der Erdplatten kann man auf der Homepage und den dort angezeigten, dynamischen Globus übrigens ganz einfach durch die Nutzung der Pfeiltasten seines Computers simulieren und nachvollziehen, was einen faszinierenden Einblick ins Erdmittelalter gibt.
In Bochum lebten die „Kühe der Dinosaurierzeit“
Ja, aber was ist denn nun mit den Dinosauriern? In Bochum und Umgebung lebten vor allem der Iguanodon, Mantellisaurus (eine Gattung der Iguanodon), Mosasaurus, Megalosaurus und der Pilosaurus. Die Iguanodon – was so viel wie „Leguanzahn“ bedeutet – werden aufgrund der relativen Häufigkeit der Funde und auch wegen ihrer ähnlichen Lebensumstände häufig als „Kühe der Dinosaurierzeit“ bezeichnet.
Der Mosasaurus gehörte zu großen Meeresreptilien und dürfte dem ein oder anderen Film-Fan aus den Kino-Blockbustern „Jurassic World“ bekannt sein. Der Megalosaurus gehörte zur Gattung der Echsenbeckensaurier und war dem T-Rex gar nicht so unähnlich. Ebenfalls zu den Meeresreptilien gehörte der Pilosaurus, der mit bis zu 15 Metern eine beachtliche Körpergröße aufweisen konnte.
Wenn Sie sich selbst auf die Reise in die Vergangenheit begeben und mehr über das Erdmittelalter und die Dinosaurier in Bochum erfahren wollen, können Sie das auf der Seite www.dinosaurpictures.org/ancient-earth tun.