Bochum-Langendreer. Im November 2022 ist ein Gebäude einer Bochumer Schule komplett abgebrannt. Jetzt kommt raus: Ein Mädchen (12) soll dafür verantwortlich sein.
Etwa ein Dreivierteljahr ist es her, dass ein Feuer in der Samstagnacht (19. November 2022) zwei Klassenräume der Rudolf-Steiner-Schule komplett zerstört hat. Das Gebäude, ein Bungalow auf dem Schulhof, musste daraufhin abgerissen werden. Seitdem fehlen der Waldorfschule Räume. Doch nun steht fest, wie es weitergeht. Außerdem nennt die Polizei neue Details zur Brandursache.
„Wir gehen von Brandstiftung aus“, teilt Polizeisprecher Frank Lemanis auf Anfrage der WAZ mit. Ein Mädchen (12) ist tatverdächtig, in der Brandnacht einen Müllcontainer in unmittelbarer Nähe zum Schulgebäude in Brand gesetzt zu haben. Die Flammen seien dann auf das Schulgebäude übergegriffen.
Die Polizei hat den Fall nach Abschluss der Ermittlungen bereits im März dieses Jahres an die Staatsanwaltschaft übergeben. Da Kinder unter 14 Jahren nicht strafmündig sind, drohen dem Mädchen keine strafrechtlichen Konsequenzen. Ob das Kind aus dem Umfeld der Schule kommt beziehungsweise eine Schülerin ist, kann die Polizei nicht sagen.
Nach Brand an Bochumer Schule: So geht es weiter
An der Rudolf-Steiner-Schule tut sich derweil etwas: „Wir planen gerade einen Eins-zu-eins-Ersatz“, berichtet Thomas Jasper von der Schulverwaltung. Das heißt: Es soll ein ähnlicher Bungalow entstehen wie zuvor, in dem Platz für rund 70 Schülerinnen und Schüler sein wird. Aktuell sei der Architekt mit der Planung beschäftigt.
Rückblick: Im November 2022 hatten auf dem Schulhof der Rudolf-Steiner-Schule in Langendreer an einem Samstagabend wohl ein Papiercontainer gebrannt, das Feuer hatte sich dann auf den hölzernen Pavillon ausgebreitet. „Große Teile des Gebäudes im Bereich der Fassade, des Satteldaches sowie des aufgeständerten Bodens standen in Flammen“, so hieß es damals von der Feuerwehr, die von aufwendigen Löscharbeiten gesprochen hatte.
In den Wochen vor dem Feuer an der Schule hatte es bereits mehrfach kleinere Brände – etwa von Mülltonnen und Containern – im Bereich Langendreer und Werne gegeben. Ob es einen Zusammenhang mit dem Feuer an der Schule gibt, blieb aber vorerst unklar.
Seit November 2022 fehlen der Rudolf-Steiner-Schule nun gleich zwei Klassenräume, die zuvor – inklusive der darin aufbewahrten Unterrichtsmaterialien – abgebrannt sind. ,,Platzmangel ist an unserer Schule grundsätzlich ein Problem und hat sich durch den Brand nun verstärkt“, erklärte Karl-Heinz Scharpey aus der Verwaltung der Schule bereits im Januar dieses Jahres. Momentan müssen Schülerinnen und Schüler innerhalb der vorhandenen Räume wandern und dort lernen, wo gerade ein Raum frei ist. Dabei werden auch die Funktionsräume, wie die Naturwissenschaftsräume und die Turnhalle genutzt.
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Nach Brand: Schülerinnen und Schüler mussten umziehen
Die Rudolf-Steiner-Schule
An der Rudolf-Steiner-Schule lernen nach Angaben der Schule rund 950 Kinder aus Bochum und den Nachbarstädten.
Etwa 100 Lehrerinnen und Lehrer sind dort beschäftigt.
Die Waldorfschule hat zwei Regelschulzweige und eine Förderschule für Lern- und Erziehungshilfe. Sie wurde 1958 eröffnet.
Besonders betroffen von der Situation waren die damaligen elften Klassen, um deren Räume es sich bei den abgebrannten handelte. Noch am Sonntag nach dem Brand wurde in einer Sonderkonferenz ein neuer Raumplan entworfen, sodass der Unterricht am Montag starten konnte. Die Elfer zogen in die Räume der kleineren zwölften Jahrgangsstufe, vor allem diese musste fortan wandern.
Wann der Neubau fertig ist, kann Geschäftsführer Jasper noch nicht sagen. Man hofft an der Rudolf-Steiner-Schule natürlich auf einen möglichst schnellen Abschluss der Bauarbeiten. Eine gute Nachricht gibt es aber: Die Versicherung trägt die Kosten.