Bochum. Beim Zeltfestival ist ein Kind dehydriert, ohne dass ein Security-Mitarbeiter Hilfe geleistet haben soll. Ein Kommentar von Jürgen Stahl.

Die Arbeit des Sicherheitsdienstes beim Zeltfestival Ruhr ist anspruchsvoll. Die Besucher strömen zu Stoßzeiten aufs Gelände. Am Einlass zu den Zelten werden in kurzer Zeit bis zu 5000 Fans durch den Sicherheits- und Kartencheck geschleust. Wenn’s draußen heiß ist, steht während der Shows trotz Klimatisierung die Luft. Achtung: Stressgefahr!

Umso bemerkenswerter, dass die ZFR-Security bisher einen ausgezeichneten Ruf genossen hat. Auch wenn es eng und trubelig wird, bleiben die Mitarbeiter (viele seit Jahren dabei) nach Beobachtung von Stammbesuchern und auch der WAZ freundlich, entspannt und hilfsbereit. Sie machen an 17 Tagen einen guten Job.

Fehlverhalten ist ein Einzelfall, aber: Auf mit den Türen!

Dass einem dehydrierten Kind und seiner verzweifelten Begleiterin beim Konzert von Michael Patrick Kelly die Hilfe verweigert worden sein soll, ein Security-Mitarbeiter sogar handgreiflich geworden sein soll, ist ein Skandal. Der verlangt deutliche Konsequenzen. Ob eine „Nachschulung“ ausreicht, erscheint zweifelhaft. Wer derart versagt und andere gefährdet, hat beim Zeltfestival nichts mehr zu suchen.

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Doch so viel Einordnung muss sein: Es ist ein Einzelfall, der sich nicht dazu eignet, das komplette Festival und dessen heitere, fast mediterrane Stimmung schlecht zu reden. Eines sollte jedoch zur Regel werden: Auf mit den hinteren Türen in den Zelten! Das war zumindest 2022 nicht immer so.