Bochum. 23 alte Industriehallen lässt Bochum abreißen. 20 Firmen haben sich darum beworben, eine wurde ausgewählt. Sie ist nun besonders gefordert.

Ein Unternehmen aus dem Münsterland übernimmt den Abbruch der Industriewerkshallen auf dem früheren Gelände der Bochumer Verein Verkehrstechnik (BVV) GmbH an der Alleestraße. Eigentümerin des 11.000 Quadratmeter großen Areals mit 23 Hallen ist die Stadt Bochum.

Industriehallenabriss in Bochum: 20 Angebote sind eingegangen

20 Unternehmen hatten sich um den Auftrag beworben. Vergeben hat ihn die Stadt an die Heermann Abbruch GmbH aus Gescher. Das mittelständische Familienunternehmen bezeichnet sich als „spezialisiertes Abbruchunternehmen“, für das der Abriss von industriellen Gebäuden zum täglichen Geschäft gehöre.

Die große Herausforderung dieses Auftrags ist das enge Zeitfenster. „Zwischen dem 15. November und dem 28. Februar müssen die Gebäude abgebrochen werden“, heißt es in der Ausschreibung. Hintergrund dafür sind „artenschutzgerechte Einschränkungen“. „Die anschließende systematische Zerlegung und Entsorgung des Abbruchmaterials kann auch außerhalb des knappen Zeitfensters erfolgen“, so Stadtsprecher Thomas Sprenger vor einiger Zeit.

Mehr als 5000 Tonnen Schutt und Schrott

Die Planer rechnen mit etwa 4500 Tonnen Bauschutt, 525 Tonnen Stahlschrott, 3,3 Tonnen Glas und 15 Tonnen Hausmüll, der sich in den Gebäuden und auf dem Gelände befinden. Dazu kommen „gefährliche Abfälle“, wie es in der Ausschreibung heißt: etwa 890 Tonnen Altholz, 20 Tonnen Asbest, 16 Tonnen Bitumengemische, 15 Tonnen Dämmmaterial und 900 Tonnen verunreinigter Boden. Zur Schadstoffsanierung, die vor dem eigentlichen Abbruch erledigt werden muss, gehört es u.a., die überwiegend asbesthaltigen Fensterkitte und die mit Wellasbestplatten gedeckten Dächer auszubauen.

Bochumer Ingenieurbüro übernimmt die Planung

Auf dem insgesamt etwa 70.000 Quadratmeter großen Gelände, das die Stadt durch einen Flächentausch mit dem BVV erlangt hat, will Bochum dringend benötigte Gewerbeflächen einrichten. Dort sollen kleinteilige Betriebsgelände vor allem für heimische Firmen entstehen. Die reinen Kosten des Abbruchs liegen bei etwa 428.000 Euro. Darüber hinaus entstehen Kosten für die Abrissplanungen. Diese hat die Stadt an das Bochumer Ingenieurunternehmen ZPP vergeben. Das Unternehmen hatte auch die Projektsteuerung beim Abriss des Opel-Werks in Laer und bei der Aufbereitung der Flächen übernommen.