Bochum-Langendreer. In Bochum wird ein Freibad zu einem Freizeitpark umgebaut. Das Projekt ist ins Stocken geraten. Eine Eröffnung im Sommer klappt nicht mehr.
Die Eröffnung des neuen Freizeitparks neben dem Ostbad in Bochum-Langendreer sollte auf jeden Fall noch in diesem Sommer stattfinden. An diesem Ziel hatten die Wasserwelten als Betreiber der städtischen Bäder beharrlich festgehalten. Doch nun steht fest: Das wird nichts mehr.
Neuer Freizeitpark in Bochum: Termin für Eröffnung ungewiss
„Urban Blue Wasser- und Freizeitwelt Langendreer“ heißt das, was neben dem Hallenbad am Eschweg 50 derzeit entsteht. Dafür wurde der komplette frühere Freibadbereich umgekrempelt. 6800 Kubikmeter Erde wurden auf dem 25.000 Quadratmeter großen Areal bewegt und neu modelliert. Lange Zeit sah es so aus, dass noch in dieser Sommersaison die ersten Besucher das neue Außengelände erkunden können.
Doch nun haben sich die Arbeiten verzögert. Grund dafür ist die Insolvenz der ausführenden Baufirma. Es handele sich um das Garten- und Landschaftsbauunternehmen, „das bisher die komplette Anlage erstellt hat“, sagt Wasserwelten-Geschäftsführer Marcus Müller. Zurzeit liefen die Arbeiten auf dem Gelände zwar weiter, jedoch verzögere das Insolvenzverfahren die Bauabläufe.
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„Es ist zum Glück noch nicht so schlimm, dass es nicht weiter geht“, erklärt Müller. „Aber wir wissen auch nicht genau, wie es bei der Firma aussieht.“ Man sei „sehr froh, dass weiter gearbeitet wird“. Aber man könne nicht sagen, wie es in den nächsten Wochen aussieht.
Ein großes Problem bei Insolvenzverfahren sei die Materialbestellung, so Müller. „Die laufen alle über den Insolvenzverwalter.“ Das könne dann schon mal länger dauern. Und zu Verzögerungen führen wie in diesem Fall.
Eintrittspreis für Bochums neuen Freizeitpark steht jetzt fest
Aktuell hoffen die Wasserwelten noch auf eine Eröffnung im Herbst dieses Jahres. Ein konkreter Eröffnungstermin könne derzeit aber nicht benannt werden. Und es könne auch sein, dass sie nur im kleinen Rahmen stattfindet oder – im schlimmsten Falle – aufs nächste Frühjahr verschoben werden müsse, bleibt Marcus Müller Realist. Es ergebe ja keinen Sinn, den Wasserspielplatz mit Spraypark bei zehn, 15 Grad in Betrieb zu nehmen.
Dieser untere Teil des Geländes sei ohnehin noch nicht fertig. Im Gegensatz zu den oberen Bereichen, die sogar schon begrünt sind. Auch die Technik im Hauptgebäude sei bereits eingerichtet, könne aber erst nach Ende der Arbeiten im Außenbereich angeschlossen werden. Aktuell seien die Arbeiter mit dem Pflastern beschäftigt. Die Wasserbereiche zum Parkplatz hin inklusive der Wege bräuchten noch etwas, so Müller. „In drei, vier Wochen wissen wir mehr.“
Finanzielle Probleme bereite die ausbleibende Eröffnung von „Urban Blue“ den Wasserwelten nicht, versichert der Chef. „Wir hatten Einnahmen nur minimal einkalkuliert, dass diese fehlen, hat nur marginale Auswirkungen.“ Was bei den Arbeiten im Außengelände eher hinderlich war, habe ihnen in diesem Fall in die Karten gespielt: das schlechte Wetter. „Dadurch war das Hallenbad in Langendreer durchgängig geöffnet und auch an den warmen Tagen im Juni gut besucht.“
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Insgesamt stünden den Bochumern aktuell neben den Freibädern in Werne und Südfeldmark auch die Hallenbäder in Langendreer und Hofstede zur Verfügung. „Wir hätten jetzt auch gerne das Unibad in Querenburg geöffnet“, sagt Marcus Müller, die Wartungsarbeiten seien aber schon weit im Voraus getaktet gewesen und hätten sich nicht verschieben lassen.
Auch wenn noch kein Termin für die Eröffnung des „Urban Blue“ in Langendreer in Sicht ist, so steht zumindest jetzt fest, was der ganze Spaß kosten wird. Als Eintritt werden die Wasserwelten 2,50 Euro verlangen. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Hallenbadbesucher können das Außengelände kostenlos nutzen.
Bürgerinitiative sammelt 7000 Unterschriften
Im Zuge des neuen Bäderkonzeptes der Wasserwelten hatte die Politik entschieden, u.a. den Freibadbereich neben dem Ostbad in Langendreer zu schließen – um Wasserfläche und Kosten einzusparen. Stattdessen sollte ein Freizeitpark mit dem Schwerpunktthema Wasser entstehen.
Aus Protest gegen diese Pläne hatte sich die Bürgerinitiative „Das Freibad Langendreer darf nicht ‚baden‘ gehen“ gegründet. Bis Herbst 2022 hatte sie alles gegeben, um das Aus für das Freibad in Langendreer noch zu verhindern. Rund 7000 Unterschriften kamen dabei zusammen. Zu diesem Zeitpunkt war das Freibad nach einer letzten Sommersaison schon geschlossen.
Im Januar 2023 war mit der Umgestaltung des Außenbereichs am Eschweg 50 begonnen worden. Die Kosten für die Baumaßnahme liegen laut Wasserwelten bei etwas über 1,5 Millionen Euro.