Bochum-Ost. Die Bauarbeiten am Ümminger See in Bochum schreiten voran. Seit Monaten wird das Nordufer „bearbeitet“. Jetzt ist das Ergebnis schon zu erkennen.

Es tut sich richtig was am Ümminger See in Bochum. Die Bauarbeiten am Nordufer schreiten voran. Inzwischen ist schon gut sichtbar, wie die Uferpromenade dort am Ende aussehen wird. Die Treppenanlage, deren Stufen ins Wasser führen, ist zum Großteil bereits fertig. Und auch drum herum deutet sich mehr und mehr an, worauf sich die Besucher am Ende freuen können.

Ümminger See in Bochum: Nordufer wird völlig verwandelt

Die Seite zur Gastronomie „Villa Schwanensee im Suntums Hof“ hin ist sogar schon soweit fertig, dass der Damm an dieser Stelle nach und nach entfernt werden kann. Dieser war einmal quer durch den See errichtet worden, um für das Projekt im Trockenen arbeiten zu können. „Jetzt können wir diesen Teil des Sees Stück für Stück wieder seinem Urzustand näherbringen“, sagt Bauleiter Thomas Johnsen.

Hier finden die aktuellen Fotos von den Bauarbeiten am Ümminger See

Hier, im Außenbereich der Sitzstufen sei auch bereits eine Schilfbucht angelegt und bepflanzt worden. „Weil hier die Rohrdommel gesichtet wurde. Die fühlt sich im Schilf wohl“, erklärt Andrea Baltussen vom Umwelt- und Grünflächenamt. Deswegen habe man die Planung angepasst. „Leider haben sich sofort die Wasservögel über das Grün hergemacht. Deshalb haben wir das Ganze mit Maschendrahtzaun abgesichert.“

Zwei weitere solcher Feuchtbiotope werden sich auch im weiteren Verlauf der Treppenanlagen finden. „Zur Auflockerung“, sagt Baltussen. „Die sind allerdings kleiner und werden mit Rohrkolben bepflanzt.“

Lagebesprechung auf der Baustelle am Ümminger See in Bochum: (von links) Landschaftsplaner Thomas Mielke, Dirk Glacer (ökologische Baubegleitung) und Bauleiter Thomas Johnson.
Lagebesprechung auf der Baustelle am Ümminger See in Bochum: (von links) Landschaftsplaner Thomas Mielke, Dirk Glacer (ökologische Baubegleitung) und Bauleiter Thomas Johnson. © Klaus Pollkläsener

Der Saum rund um die Uferpromenade soll innerhalb der nächsten drei Monate fertig werden, kündigt Landschaftsplaner Thomas Mielke an. Er hat die ganzen Pläne für den Ümminger See gemacht. Die Bänke stehen schon, ebenso die Einfassungen. An ihnen fehlt nur noch das Holz zum Sitzen und Anlehnen – und drumherum die Natursteine, mit denen die Aufenthaltsbereiche gepflastert werden. Dazwischen wurden auch schon Löcher für die vorgesehenen Bäume ausgehoben.

Mittig wird künftig ein breiter Steg, der von der Straße aus zur Uferpromenade führt, in den See hineinragen. Links und rechts gibt es noch drei schmalere Zuwege. Diese Verbindungen und der Weg oberhalb der Stufen werden asphaltiert. Dies soll in etwa einem Monat geschehen, blickt Mielke voraus.

Die Aufenthaltsflächen und Gerüste für die Bänke am Ümminger See in Bochum sind schon fertig.
Die Aufenthaltsflächen und Gerüste für die Bänke am Ümminger See in Bochum sind schon fertig. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Um den Bereich der Uferpromenade vor den Kanadagänsen zu schützen, werden ein Zaun und eine Hecke gezogen. Auch das ist mit Dirk Glacer, der für die ökologische Baubegleitung zuständig ist, abgesprochen. Vor Beginn der Baumaßnahme habe er die Baufirmen darauf hingewiesen, was zu beachten sei. Seither ist er etwa alle 14 Tage am Ümminger See, um zu kontrollieren.

Dabei gehe es vor allem um zwei Dinge, sagt Glacer: „Dass die Bäume drumherum eingezäunt und somit geschützt werden. Und dass der neue Bachlauf die entsprechende ökologische Qualität hat.“ Der Harpener Bach wird ja komplett vom Grubenwasser, mit dem Harpener Teiche und Ümminger See gespeist werden, getrennt. Dazu wird er am Westufer (Seite Suntums Hof) am Ümminger See vorbeigeführt.

Die Baustelle am Ümminger See in Bochum von oben. Die Form der Uferpromenade ist schon gut zu erkennen.
Die Baustelle am Ümminger See in Bochum von oben. Die Form der Uferpromenade ist schon gut zu erkennen. © Stadt Bochum | Lutz Leitmann

Der erste Teil auf Höhe der Uferpromenade ist schon fertig. Hier ist gut zu erkennen, wo das dann saubere Wasser separat vom verdreckten „Mischwasser“ abgeleitet wird. „Wenn der Bach bei Starkregen zu viel Wasser führt, wird dieses über ein großes Rohr in den Ümminger See abgeleitet“, erklärt Andrea Baltussen.

In der zweiten Jahreshälfte soll der Aushub für den weiteren Bachlauf hin zum Ölbach stattfinden. „Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass zum Beispiel das Bachbett richtig angelegt wird“, sagt Dirk Glacer. „Denn in der Sole tummeln sich auch sehr viele Lebewesen.“ Das Ganze solle möglichst „naturraum-typisch“ angelegt sein, also passend zur Umgebung.

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„Definitiv im Dezember“ sei die Uferpromenade spätestens fertig, legt sich Landschaftsplaner Thomas Mielke fest. Die Verlängerung des Harpener Baches am See vorbei werde noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. „Das ist aber nicht schlimm“, sagt Andrea Baltussen. „Hier fließen die Fördermittel für das Projekt auch im nächsten Jahr noch.“ Mit der Uferpromenade müsse man hingegen dieses Jahr zum Abschluss kommen.

Alles mit eingerechnet – also Kanalbau, Gewässerbau und Uferpromenade – kostet die Baumaßnahme neun Millionen Euro.