Bochum. Der fünfjährige Mathis aus Bochum ist einer der Sieger bei einem bundesweiten Naturschutz-Wettbewerb. Gewonnen hat er mit einem Video.
Mit Regenwürmern kennt sich der fünfjährige Mathis aus Bochum mittlerweile sehr gut aus. Er zählt zu den Gewinnern des bundesweiten Wettbewerbes „Erlebter Frühling“, den die Naju – die Kinder- und Jugendorganisation des Naturschutzbundes – ausgerufen hatte. Im Mittelpunkt standen der Regenwurm und sein Lebensraum, der Boden.
Mathis ist eines von drei Kindern, die jeweils einen Einzelpreis bekommen haben. Sonst wurden insgesamt neun Kitas, Schulen und Kindergruppen ausgezeichnet.
Mutter von Mathis aus Bochum drehte ein Video
„Ich finde das cool. Ich bin total stolz“, sagt Mareike Schmidt, die Mutter des kleinen Preisträgers. Die Grundschullehrerin hatte ihren Sohn beim Forschen zu Regenwürmern gefilmt und daraus ein 15-minütiges Video zusammengestellt. Dieses schickte sie ein – und vor kurzem kam ein Siegerpaket vom Naju im Hause Schmidt an: Das Forscherprojekt von Mathis zählt zu den besten in ganz Deutschland! Im Paket lagen Kinderbücher, Spiele und Plakate mit Naturbezug.
Grundlage des Wettbewerbs waren Karteikarten der Naju mit Fragen zum Regenwurm. Etwa nach seiner Länge. „Wir haben die Regenwürmer gemessen, das war schwierig“, sagt Mathis. Der Wurm hatte einfach nicht still gehalten.
Oder: Wie verhält sich der Regenwurm bei Licht? Dazu wurde ein Exemplar unter ein kleines, abdunkelndes Papierdach gelegt und mit einer Taschenlampe angestrahlt. „Er hat sich zurückgeschmissen, weil er das Licht nicht mag“, sagt Mathis in die Kamera.
„Regenwürmer haben extrem viel Kraft“
Oder: Wie lange dauert es, bis ein Regenwurm in der Erde verschwindet? Diese Übung machte der Wurm nicht mit. Mathis: „Er hatte keine Lust, er wollte uns nur entwischen.“ Meist hatte der Junge eine große Lupe dabei.
Eine weitere Frage der Naju war: „Regenwürmer haben extrem viel Kraft, und die brauchen sie auch, um sich Gänge durch die Erde zu graben. Teste einmal aus, wie viel Erde du bewegen kannst.“ Mathis machte auch dies vor der Kamera. Mit 20 Kilo Gewicht müsste er 4000 Kilo Erde bewegen, wenn er ein Regenwurm wäre, hat der Naju errechnet. In fünf Minuten schaffte der Junge aber gerade einmal einen Eimer Erde mit sechs Kilo.
Anhand solcher Fragen und Tests bekommen die Kinder ein Gespür für das Leben der Tiere und ein Einfühlungsvermögen.
Einmal, nach starkem Regen, hatte Mathis auch selbst fotografiert: Hunderte Regenwürmer schlängelten sich über den nassen Asphalt vor seinem Wohnhaus. Er sammelte sie an einer sicheren Stelle ein und brachte sie in ein Beet. Auch dies kam ins Video.
Hauptpreis für Mathis ist ein Naturerlebnis im Schlosspark
Am Ende des Videos singen Mathis, seine kleine Schwester Karlotta und die Mama das herzige Kinderlied: „Hörst du die Regenwürmer husten – ahem, ahem – wenn sie durchs dunkle Erdreich ziehen.“
Im Januar hatte das private Forscherprojekt begonnen. Bis ins Frühjahr hinein dauerte es an – „immer wenn wir Zeit hatten und das Wetter dies angeboten hatte“, sage Mareike Schmidt. „Natur ist uns schon sehr wichtig.“
Den Hauptpreis hat Mathis noch vor sich: Die Naju hat ihn im September zu einem Naturerlebnis in den Wiesen und Feldern des Schlossparks Borbeck in Essen eingeladen.