Bochum-Innenstadt. Vor vier Jahren beschloss der Bochumer Rat, in zentraler Lage in der Innenstadt einen Kinderspielplatz zu bauen. Was hat sich seither getan?

Schon 2019 beschloss der Rat einstimmig, auf dem Platz am Kuhhirten im Herzen der Bochumer Innenstadt einen Spielplatz zu bauen. Die CDU hatte die Idee eingebracht. Doch bislang ist nichts passiert. Laut Stadtverwaltung soll nun aber Bewegung in die Pläne kommen.

Das erfuhr die CDU-Fraktion in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause, nachdem sie im Mai noch einmal nachgehakt hatte. „Mit dieser Umgestaltung soll die Aufenthaltsqualität für Familien in der Innenstadt verbessert werden“, so Christian Haardt zur Begründung des Antrags.

Bochumer wünschen sich mehr Grün und Spielflächen in zentraler Lage

Dabei wurde das Konzept des „betreuten Spielplatzes“ vorgeschlagen: Die Kinder werden beaufsichtigt, während die Eltern in der City ihre Einkäufe erledigen können. Der Platz am Kuhhirten mit dem Wasserspiel muss umgestaltet werden, damit Spielgeräte Platz finden.

Eine Befragung der Initiative Bochumer City (IBO) hatte ergeben, dass sich die Bochumer Grünflächen, Bänke und Kinderspielflächen in zentraler Lage wünschen. Und das sollte, so die CDU, „an einem lebhaften Ort“ wie dem Platz am Kuhhirten entstehen, der für Veranstaltungen nicht benötigt werde. Zudem werte ein Spielplatz in zentraler Lage die Bochumer Innenstadt auf dem Boulevard weiter auf.

Stadt Bochum hat Architekturbüro Baden-Württemberg beauftragt

Schon jetzt zieht die Treppe wegen des Wasserlaufs bei schönem Wetter Familien an, die während des Einkaufsbummels für ihren Nachwuchs eine Plansch-Pause genießen.

Das Umwelt- und Grünflächenamt erklärte nun auf Nachfrage, dass das Landschaftsarchitekturbüro Kienleplan aus Leinfelden-Echterdinge in Baden-Württemberg mit der Entwurfsplanung zur Aufwertung des Platzes „Am Kuhhirten“ mit Spielangeboten und Aufenthaltsqualitäten beauftragt wurde.

„Innenstadt neu erleben!“

Das Thema Spielen wird im Prozess für das Freiraumkonzept „Grün+Spiel in der Innenstadt“ weiter verfolgt, um dauerhafte Angebote machen zu können.

Die Spielbox mit der Rutsche ist ein Baustein der Kernaktivität „Innenstadt neu erleben!“ der Bochum Strategie.

Das Büro Kienleplan hatte bereits das Freiraumkonzept „Urbanes Grün + Spiel“ für die Bochumer Innenstadt erstellt. Das Freiraumkonzept zielt insbesondere darauf ab, eine sowohl „bespielte und kinderfreundliche Innenstadt“ als auch eine „grüne, klimaangepasste Innenstadt“ zu entwickeln. Deshalb entschied die Stadt, dass dieses Büro auch die Planung des Platzes übernehmen soll. Die Ergebnisse der Planung sollen nach der Sommerpause in den politischen Gremien vorgestellt werden.

Temporäre Angebote für Kinder in der City

Als die IBO gemeinsam mit der Stadt Bochum vor zwei Jahren die „Spielbox“ mit der Riesenrutsche temporär für die Sommermonate auf der Bongardstraße installierte, die hinunter Richtung Propsteikirche führt, bestätigte das große Interesse von Eltern und Kindern den Bedarf. 50.000 Euro kostete die Spielbox. Und weil sie nicht gemietet, sondern gekauft und von der Firma Kukuk extra für den Platz am Kuhhirten mit seiner Treppe angefertigt wurde, wird sie weiter genutzt und wandert seither jeweils durch die Stadtteile.

Solche temporären Spielangebote gab es während der Corona-Zeit an mehreren Stellen in der City, so auf dem Dr.-Ruer- und dem Husemannplatz. Denn bislang fehlen Spielplätze im unmittelbaren Zentrum der Stadt; diese Lücke soll geschlossen werden.

Der Spielplatzbau auf dem Platz am Kuhhirten soll Anfang 2024 beginnen, die Fertigstellung ist für den Sommer nächsten Jahres geplant.