Bochum. Das nennt man Zivilcourage: Eine Bochumerin (44) hat durch mutiges spontanes Handeln gleich zwei Straftaten aufgeklärt. Hier der ganze Fall.
Eine beispielhafte Zivilcourage hat eine 44-jährige Autofahrerin aus Bochum gezeigt. „Wir sagen Danke“, erklärte Polizeisprecher Marco Bischoff. Die Frau hatte eine Seniorin davor bewahrt, in ihrer Wohnung bestohlen zu werden.
Wie er berichtet, war am vorigen Dienstag eine Unbekannte, die sich als Polizistin ausgab, unter einem Vorwand in die Wohnung der betagten Frau an der Wiemelhauser Straße gelangt. Als der ungebetene Gast aber die Schränke durchsuchte, wurde die Seniorin misstrauisch und vertrieb die unbekannte Trickdiebin lautstark aus ihrer Wohnung.
Falsche Polizistin kehrte an den Tatort vom Vortag zurück
Am Mittwoch bekam die Seniorin erneut ungebetenen Besuch von einer unbekannten jungen Frau. Auch sie verschaffte sich Zugang zu der Wohnung – mit dem Vorwand, etwas „verkaufen“ zu wollen. In der Nähe der Wohnung, am Kreisverkehr Wasserstraße, stand die falsche Polizistin vom Tag zuvor Schmiere und beobachtete auffällig den Verkehr.
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Der 44-jährigen Autofahrerin fiel das alles auf: das Verschwinden der Seniorin mit einer verdächtigen Frau in einem Hauseingang und die weitere Verdächtige am Kreisverkehr. „Irgendetwas stimmt doch hier nicht“, muss sich die Bochumerin gedacht haben. Sie hielt an, stieg aus und klingelte an dem Hauseingang. Dann wurde die Polizei gerufen.
Und es stellte sich heraus: „Die junge Frau, die der Seniorin etwas ‘verkaufen’ wollte, hatte andere Hintergedanken. Nachdem sie sich Zugang zur Wohnung verschafft hatte, wollte sie die Komplizin am Kreisverkehr dazu holen und die Seniorin um ihre Wertgegenstände bringen“, so Bischoff.
Großes Lob von der Bochumer Polizei
Bei den beiden Tatverdächtigen handelt es sich um eine 28-jährige Bochumerin und eine 24-jährige Gelsenkirchenerin.
Bischoff: „Die Aufmerksamkeit der 44-jährigen Bochumerin, der Mut, bei der Seniorin zu schellen und der damit einhergehende Erfolg, gleich zwei Straftaten zum Nachteil einer hoch betagten Seniorin aufzuklären – das verdient Respekt.“