Bochum. Mit 14 Jahren startete Beate Theis beim Bochumer Traditionsunternehmen Baltz. Für gute Teamarbeit schwört sie auf ein Prinzip.
Mit Gardinen wusste Beate Theis zunächst nicht viel anzufangen. 14 Jahre alt war sie, als sie 1973 ihre Ausbildung im Modehaus Baltz begann. Doch dann verkaufte sie die Fensterdekorationen zwanzig Jahre lang mit Freude. "Da konnte ich mich entfalten. Damals gab es noch doppelte Raffgardinen und so weiter. Ich konnte Ideen einbringen und den Kunden überzeugen", berichtet die 64-Jährige.
Ein halbes Jahrhundert ist seitdem vergangen, nach 50 Jahren im Unternehmen hat sich die Vollblut-Verkäuferin Anfang Juni in den Ruhestand verabschiedet. Ihr Berufsleben bei Baltz war für die Bochumerin ein Herzenswunsch. Schon als kleines Mädchen brachte sie in der zum Kaufladen umfunktionierten Küche ihre Waren unter die Leute. Sie wollte immer Verkäuferin werden, auch wenn ihre Eltern zunächst Zweifel anmeldeten – den ganzen Tag im Laden stehen und immer freundlich sein erschien ihnen als nicht ideal. Doch Beate Theis setzte sich durch. Bis heute hat sie ihren Entschluss nie bereut.
Vollblut-Verkäuferin baute neue Filiale im Ruhr Park mit auf
"Frau Theis war immer engagiert und mit Freude an den Kunden", lobt Geschäftsführer Andor Baltz. "Sie war eine Beraterin aus Leidenschaft, die im Laufe der Jahre nicht geringer geworden ist." Für sein Unternehmen seien langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein "ganz wichtiger Faktor für unsere Tradition, die stetigen Leistungen und den Kontakt zu unseren Stammkundinnen und Kunden zu halten". Beate Theis wechselte später über die Damenoberbekleidung in die großen Größen für Herren und schließlich in die Herrenkonfektion. Als langjährige Mitarbeiterin wählte Geschäftsführer Andor Baltz sie aus, ab 2000 die neue Filiale im Ruhr Park mit aufzubauen.
Baltz-Team ist für Beate Theis wie eine Familie
Neben ihrem Engagement als Verkäuferin war die Mitarbeit im Betriebsrat ein Grund für den Wechsel, da auch im Ruhr Park die Mitarbeitervertretung präsent sein musste. Der Einsatz für die Kollegen und Kolleginnen sei ihr immer wichtig gewesen. Besonders ihr Team im Ruhrpark sei nach all den Jahren wie eine Familie gewesen, sagt Beate Theis.
Die Stimmung im Team sei dabei nicht nur für das eigene Wohlfühlen wichtig, sondern auch für das der Kunden, sagt sie. "Jeder ist individuell. Im Team muss man sprechen und auch mal Kritik einstecken. Es bringt nichts, hinter dem Rücken zu reden", sagt sie.
Die Arbeit bei Baltz liegt ihr so am Herzen, dass sie die Firma nicht ganz verlässt. Ab August kehrt sie als Tagesaushilfe zurück. "Ich mache es noch gerne und der Kundenkontakt fehlt mir", sagt Beate Theis.