Bochum. Die Familie der schwer kranken Julina brauchte dringend ein behindertengerechtes Auto. Bei einer Spendenaktion kamen fast 30.000 Euro zusammen.

Vor dem Haus der Familie Boos steht er: ein weißer Opel Combo Life XL. Der Wagen ist geräumig und – am wichtigsten – behindertengerecht ausgebaut. Jeanette und Christoph Boos sind glücklich, das Auto jetzt ihres nennen zu dürfen. Es wird ihnen den Alltag mit ihrer schwer kranken Tochter Julina (6) sehr erleichtern.

Im Januar haben wir zuletzt über die Familie berichtet, die aus Bochum kommt und mittlerweile in Hattingen, an der Stadtgrenze zu Linden, lebt. Der Bedarf, ein größeres Auto zu haben, war damals groß. „In unseren jetzigen Wagen, ein Ford Kuga, passt der Rollstuhl nicht rein“, erklärte Jeanette Boos. Doch auf den ist die jüngste Tochter Julina angewiesen.

Julina (6) hat das Rett-Syndrom: Familie braucht dringend behindertengerechtes Auto

Sie hat das Rett-Syndrom, eine schwere Entwicklungsstörung des Zentralnervensystems. Es handelt sich um einen Entwicklungsstillstand, der auch zum Verlust bereits erlernter Fähigkeiten führt. Julina kann sich nicht fortbewegen oder sprechen, die Sechsjährige ist rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen.

Dass die Familie dringend ein behindertengerechtes Fahrzeug braucht, hat Anfang des Jahres auch Maik Adler mitbekommen, ein ehemaliger Arbeitskollege von Jeanette Boos. Er ist Trainer beim SSV Buer in Gelsenkirchen und hat ein Charity-Fußballturnier– den „Wir für Julina“-Cup – und einen Spendenlauf mit seiner U 15-Mannschaft organisiert.

Julina (6) zusammen mit ihren Eltern Jeanette und Christoph Boos: Die Familie, zu der auch zwei ältere Kinder gehören, ist dankbar, dass sie nun ein behindertengerechtes Auto hat, das ihnen den Alltag erleichtert.
Julina (6) zusammen mit ihren Eltern Jeanette und Christoph Boos: Die Familie, zu der auch zwei ältere Kinder gehören, ist dankbar, dass sie nun ein behindertengerechtes Auto hat, das ihnen den Alltag erleichtert. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Dadurch und durch einen Online-Aufruf sind insgesamt rund 29.000 Euro zusammengekommen, einen großen Anteil an den Spenden haben neben dem Fußballverein der Verein Löwenherz und ein Privatmann, der unerkannt bleiben möchte, beigetragen. Weil die Familie auch ihren bisherigen Wagen verkauft, hat sie so genug Geld für den neuen Wagen.

„Er ist so, wie wir ihn uns vorgestellt haben“, sagt Jeanette Boos. „Das Auto hilft uns sehr, unseren Alltag zu meistern.“ Die Familie bedankt sich bei allen, die sich an der Spendenaktion beteiligt haben.