Bochum/Witten. Am Kemnader See wird ein weiterer Parkplatz bewirtschaftet. Bis zu fünf Euro pro Tag werden fällig. Ein beliebter Trödelmarkt muss umziehen.

  • Das Parken am Kemnader See wird auf einem weiteren Parkplatz kostenpflichtig.
  • Am Hafen Heveney sollen am frühen Donnerstagmorgen die Schranken in den Testbetrieb gehen.
  • Das Parken kostet pauschal zwei Euro, bei Veranstaltungen werden fünf Euro fällig.

Am Kemnader See kostet künftig auch das Parken am Hafen Heveney Geld. Am Donnerstag, 6. Juli, sollen die Schranken ab 6.30 Uhr in Betrieb gehen. Die ersten Reaktionen der Besucher fallen kritisch aus.

Vor vier Jahren hatte die See-Gesellschaft damit begonnen, Gebühren auf dem Parkplatz am Freizeitbad Heveney zu erheben. Autofahrer zahlen seither montags bis freitags drei Euro, am Wochenende und bei Veranstaltungen fünf Euro. Bad-Besuchern wird die Gebühr erstattet.

Kemnader See: Freizeitgesellschaft verweist auf Dauerparker

Nun ist auch am Hafen Heveney die Zeit des kostenlosen Parkens vorbei. Hier werden künftig pauschal zwei Euro aufgerufen. Das gilt auch an Wochenenden. Bei Veranstaltungen werden fünf Euro fällig.

Obwohl zahlreiche kostenlose Parkplätze an anderen Stellen am See zur Verfügung stünden, seien die Stellplätze in Heveney gerade in den Sommermonaten oft belegt: „nicht selten von Dauerparkern und Berufspendlern von der nahen Autobahn“, sagt Jürgen Hecht. Diesen „Parkdruck“ wolle man mit den Gebühren entzerren: zum Vorteil der Menschen, die den See als Freizeit- und Ausflugsziel nutzen.

Die Parkautomaten am Kemnader See sind bereits aufgestellt. Ende nächster Woche soll der Probebetrieb beginnen.
Die Parkautomaten am Kemnader See sind bereits aufgestellt. Ende nächster Woche soll der Probebetrieb beginnen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Probebetrieb soll in der nächsten Woche beginnen

Am Hafen Heveney geht es um insgesamt 500 Parkplätze – inklusive der 100 Stellflächen auf dem bisher meist gesperrten Aushilfsparkplatz. Überall werden in Kürze zwei Euro verlangt. D

Auf rund 100.000 Euro beziffert die Freizeitgesellschaft die Kosten. Darin enthalten sind Asphaltarbeiten an den Zufahrten und zwölf weitere Lichtmasten, die für mehr Sicherheit gerade in den Wintermonaten sorgen sollen.

Bad-Besucher parken auch weiterhin kostenlos

Gäste der Therme parken auch am Hafen Heveney weiterhin gratis. Ihre Tickets werden an der Kasse freigeschaltet. Keinesfalls will Hecht den Aufwärtstrend stoppen. Im Bad und in der Sauna sei das Vor-Corona-Niveau nicht nur erreicht, sondern inzwischen übertroffen worden. Zuletzt seien mehr als 2000 Besucher täglich gezählt worden.

Umstellen müssen sich die Händler und Besucher des Baby- und Kinderflohmarktes, der sich an jedem Dienstag am Hafen Heveney großer Beliebtheit erfreut. Der Markt bleibe zwar erhalten, versichert Jürgen Hecht. Die Verkaufsstände müssten jedoch vom Parkplatz verschwinden und in Richtung Seeufer verlegt werden.

Der Baby- und Kinderflohmarkt am Kemnader See soll auf die Uferflächen wechseln, wenn der Parkplatz bewirtschaftet wird.
Der Baby- und Kinderflohmarkt am Kemnader See soll auf die Uferflächen wechseln, wenn der Parkplatz bewirtschaftet wird. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

See-Besucher äußern Kritik: „500 Euro jährlich fürs Gassigehen“

Rund um den Kemnader See gibt es nach Angaben der Freizeitgesellschaft fast 2000 Parkplätze. Kostenloses Parken sei weiterhin in Stiepel oberhalb des Hafens Oveney, auf allen Parkplätzen auf der Herbeder Seite sowie auf den Stellflächen Kemnader Straße, Haus Kemnade und Lottental möglich.

Rund um den Hafen Heveney zeigten Besucher bei einer WAZ-Umfrage am Mittwoch wenig Verständnis für die Bewirtschaftung. Günter und Renate Twiehaus steuern den Kemnader See seit 40 Jahren an. „Wir bedauern die Parkgebühren und hoffen auf ein Umdenken“, sagen die Eheleute. Dirk Schmitz aus Wuppertal kündigt an, „in umliegende Gegenden auszuweichen“. Das werden viele Autofahrer tun, glaubt auch Patrick Thiel: „Es ist ärgerlich, wenn man hier bezahlen muss.“

WAZ-Leser Michael Mayer hat schon mal nachgerechnet. Regelmäßig geht er mit seinem Hund am See Gassi. „Dafür muss ich künftig 500 Euro jährlich Parkgebühren zahlen.“