Bochum. „Aktiv gegen Brustkrebs“ freut sich bei über 30 Grad über das große Echo. In Bochum gibt es auch den 1. Teddy-Run für den Kinderhospizdienst.

Es mischten sich ein paar andere Farbtupfer darunter, aber ein strahlendes Pink war die vorherrschende Farbe auf dem Platz am Bismarckturm im Bochumer Stadtpark. Zum inzwischen schon elften Male hatte der Verein „Aktiv gegen Brustkrebs“ zum Solidaritätslauf aufgerufen, und der Zuspruch war beachtlich: 532 Voranmeldungen, dazu eine ganze Menge an Nachzüglern, damit sind in drei Gruppen über 700 Menschen für den guten Zweck unterwegs gewesen, vorwiegend in pinken Trikots mit dem Bismarckturm und dem Vereins-Motto „Bochum läuft“.

Und das trotz der über 30 Grad. „Also, vergesst bloß nicht das Trinken“, impfte Moderator Felix Groß immer wieder allen ein, „denn was rausgeht, muss auch wieder reinkommen.“ Diesmal waren auch die Streckenposten im Stadtpark extra mit Nachschub in Sachen Flüssigkeit ausgerüstet. Und, auch wenn die uralten Bäume angenehmen Schatten auf der Strecke boten, die Steigungen im Park waren nicht ohne, wirklich schweißtreibend. https://www.waz.de/staedte/bochum/bochum-gynaekologisches-krebszentrum-wurde-ausgezeichnet-id232012089.html

Warm-up bei tropischen Temperaturen: Die Teilnehmer in allen drei Gruppen bereiteten sich trotzdem auf ihre Läufe vor.
Warm-up bei tropischen Temperaturen: Die Teilnehmer in allen drei Gruppen bereiteten sich trotzdem auf ihre Läufe vor. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Premiere in Bochum für den Teddy-Run

Erstmals gab es bei diesem Solidaritätslauf auch einen Teddy-Run für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren über 750 Meter. Schon bei dem, und dann bei den Nordic Walkern über 2,5 Kilometer und dem Hauptfeld über fünf Kilometer, lief eine Stoppuhr vor der kleinen Bühne mit. Aber die Zeit war zweitrangig, es zählte diesmal unbedingt das Mitmachen.

Online-Themenabend

Die Apothekerin Dr. Inka Krude wird am Mittwoch, 14. Juni, ab 18 Uhr beim Online-Themenabend „Brustkrebs und gynäkologische Krebserkrankungen: Wie man mit den Nebenwirkungen umgeht“ auf die möglichen Probleme während der Chemotherapie nach einer Operation oder während und nach der Bestrahlung eingehen. Anmeldung per E-Mail:

Der Verein hat sein Büro am Augusta-Krankenhaus, Bergstraße 26, 44791 Bochum, 0234 37985495, mehr auf Facebook und auf https://aktivgegenbrustkrebs.de/

Nutznießer der Einnahmen aus dem Teddy-Run ist „Löwenzahn“, der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst. Seine Maskottchen wurden im Stadtpark vorgestellt: „Hope“ für Hoffnung und „Help“ für Hilfe, passend zum Stadtparklauf in Pink und natürlich zwei Teddys. Als Pate für den Teddy-Run übernahm der Ex-VfL-Profi Marcel Maltritz das (kurze) Aufwärmen der jugendlichen Gruppe.

Start und Ziel des elften Solidaritätslaufs war auf dem Platz am Bismarckturm.
Start und Ziel des elften Solidaritätslaufs war auf dem Platz am Bismarckturm. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Unterstützung für den „Löwenzahn“-Hospizdienst

„Löwenzahn“ mit Niederlassungen unter anderem in Dortmund und Bochum geht zur Betreuung von Kindern mit lebensverkürzenden Erkrankungen unter anderem auch in die Familien. Außerdem wird eine eigene Geschwistergruppe angeboten, um auch die weiteren Kinder gezielt zu unterstützen.

Auf die Strecke ging unter anderem Dr. Gabriele Bonatz, früher Chefärztin am Augusta-Krankenhaus und dem dortigen Brustzentrum und Gründerin des Unterstützungsvereins. Heute steht sie im Beirat für Fachfragen rund um Brustkrebs und gynäkologische Erkrankungen sowie für die Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung.

„Durch Corona sind wir ins Hinken geraten“, meinte Groß, „und dann im letzten Jahr ist der Lauf bald im Wortsinn ins Wasser gefallen.“ Bezirksbürgermeisterin Gaby Spork (SPD) übernahm die Begrüßung an Stelle von Schirmherr und OB Thomas Eiskirch. Gemeinsam mit Groß begrüßte sie besonders Simone Gottschlich im Publikum, Ratsmitglied der SPD. Sie habe mit dem Schritt in die Öffentlichkeit nach ihrer Krebserkrankung und Therapie vielen Betroffenen und Angehörigen, Mut gemacht.

Dr. Matthias Losch, der neue Chefarzt am Augusta-Brustzentrum, gab den Startschuss für das Hauptrennen über fünf Kilometer und lief selbst mit.
Dr. Matthias Losch, der neue Chefarzt am Augusta-Brustzentrum, gab den Startschuss für das Hauptrennen über fünf Kilometer und lief selbst mit. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Bedeutung von Sport und Ernährung

Wie die Mediziner und Sportler unterstrich auch die Vorsitzende von Aktiv gegen Brustkrebs e.V., Ariane Kutula-Schmidt, die Bedeutung von gesunder Lebensweise, also achtsamer Ernährung und Sport, auch und gerade zur Vorbeugung und bei Krebserkrankungen sowie in der Nachsorge.

Etwa bei 40 Prozent der Erkrankten, so hatte Gabriele Bonatz berichtet, seien bei einer wiederkehrenden Diagnose Besserungen durch Sport feststellbar, etwa dreimal die Woche eine Stunde Bewegung. „Aktiv gegen Brustkrebs“ bietet mit Kooperationspartnern (VfL Bochum Leichtathletik, Pink Paddler Drachenboot im PSV Ruhr, Katholische Familienbildungsstätte) unter anderem Kurse in Yoga, Nordic Walking, zur Ernährung und Bewegungsübungen an.