Bochum. Positiv fällt die Premieren-Bilanz für „Kemnade Family & Friends“ aus. Dabei wird auch Kritik laut. Das nächste Festival am See steht kurz bevor.

Des einen Freud, des anderen Leid: „Der VfL hat uns eine noch bessere Bilanz verhagelt“, sagt Frank Gerwers. Auch der Organisationschef von „Kemnade Family & Friends“ freut sich über den Klassenerhalt der Bochumer. Die stadtweiten Nichtabstiegsfeiern hätten aber dazu geführt, dass der Volksfest-Samstag am Kemnader See hinter den Erwartungen zurück blieb.

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Vier Jahre nach der letzten Auflage von „Kemnade in Flammen“ wagte die Kemnader See Events GmbH den Neustart. Das Pfingstfestival soll künftig mit einem umfangreichen Kinderprogramm verstärkt auf Familien ausgerichtet werden. Das Feuerwerk ist Vergangenheit. Die Klassiker aus früheren „Flammen“-Jahren bleiben erhalten: die Gastro-Meile ebenso wie Karussells vom Kettenflieger bis Riesenrad sowie Livemusik am Abend.

Ein Kinderprogramm sollte vor allem Familien an den Kemnader See locken.
Ein Kinderprogramm sollte vor allem Familien an den Kemnader See locken. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

„Kemnade Family & Friends“: 90er-Partys endeten mit „Mr. President“

Der Auftakt am Freitag ließ reichlich Luft nach oben. Am Samstag lief die Kemnade-Party zumindest am Abend zu alter Form auf. Viele kamen wegen Blümchen: Jasmin Wagner präsentierte ihre Hits aus den 90er Jahren von „Herz an Herz“ bis „Boomerang“. Der Auftritt fiel für manchen Fan allerdings recht kurz aus.

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„Sehr zufrieden“ zeigte sich Frank Gerwers mit dem Sonntag. Die erhoffte Besucherzahl von 10.000 sei wohl erreicht worden. Am Abend stand „Mr. President“ mit 90er-Hits wie „Coco Jamboo“ auf der Seebühne. Auch zum Abschluss am Pfingstmontag waren die Wiesen im Hafen Oveney noch einmal gut gefüllt.

Veranstalter weisen Kritik an Sicherheitsgebühr zurück

Das dürfte auch an einem Entgegenkommen der Veranstalter gelegen haben. Am Freitag und Samstag waren am Einlass fünf Euro Sicherheitsgebühr kassiert worden. Das erntete in den sozialen Medien reichlich Kritik. Eine „Kirmes mit Eintritt“ könne nicht funktionieren, hieß es. Mitsamt der Fünf-Euro-Parkgebühr sei man als Familie schon vor dem Besuch mehr als 20 Euro los, rechnete ein Vater vor.

Man habe den Unmut vernommen; berechtigt sei er aber nicht, entgegnet Frank Gerwers. Die Kosten für das von den Behörden eingeforderte Sicherheitskonzept hätten sich im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit verdreifacht. „40 Mitarbeiter sind als Security im Einsatz, weitere 20 für die Verkehrslenkung. Ohne eine Besuchergebühr wäre ein solches Fest wirtschaftlich nicht mehr darstellbar“, so Gerwers.

Gleichwohl habe man reagiert. Am Sonntag wurden nur noch drei Euro fällig. Am Montag entfiel die Gebühr komplett. Am Familientag wurden zudem die Karussellpreise gesenkt.

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Zu alter Form lief das Kemnade-Volksfest bei den 90er-Partys auf – hier am Samstagabend beim Auftritt von Blümchen.
Zu alter Form lief das Kemnade-Volksfest bei den 90er-Partys auf – hier am Samstagabend beim Auftritt von Blümchen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

„Libella“-Festival folgt am Freitag und Samstag im Hafen Oveney

Die nächste Herausforderung steht kurz bevor. An gleicher Stelle – ebenfalls veranstaltet von der Kemnader See Events GmbH – feiert das „Libella“-Festival am 2. und 3. Juni seine Premiere“: am Freitag ab 14 Uhr mit Singer-Songwritern, am Samstag ab 12 Uhr mit internationalen DJs.

Die Karussells verschwinden, die Imbiss- und Getränkebuden werden versetzt. Die Hauptbühne entsteht dort, wo sich bei „Family & Friends“ das Riesenrad drehte. Mehrere tausend Besucher werden täglich erwartet. „Die Wettervorhersage ist prima. Wir werden ein gutes Festival haben“, sagt Frank Gerwers.

Infos und Karten: libella-festival.de