Bochum. In Bochum wohnen, anderswo arbeiten – oder umgekehrt: Der neue Pendleratlas zeigt, mit welchen Städten besonders viel Austausch stattfindet.
Bochum bleibt eine Pendlerstadt: Rund 80.000 Bochumerinnen und Bochumer arbeiten in einer anderen Stadt. Noch mehr – nämlich knapp 89.000 Menschen – wohnen woanders und pendeln für den Job hierhin. Im jüngsten Pendleratlas, den das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt vorgelegt hat, kann man sehen, wohin die Pendlerwege führen bzw. woher sie nach Bochum kommen.
Die Zahl derer, die für den Job Stadtgrenzen überschreiten, hat in den vergangenen Jahren demnach deutlich zugelegt: 2015 noch zählten die Statistiker in Bochum rund 72.000 Auspendelnde und rund 80.000 Einpendelnde – zehn Prozent weniger als bei den jüngsten Daten von 2021.
Im Ballungsraum Ruhrgebiet wenig überraschend, sind die fünf für Bochums Pendlerströme bedeutendsten Städte allesamt direkte Nachbarn: Essen, Dortmund und Herne finden sich in der Liste, außerdem Gelsenkirchen und Witten. Nur in der Reihenfolge unterscheiden sie sich, je nachdem, ob man Ein- oder Auspendler betrachtet.
Wohin die Bochumer pendeln
Knapp 13.500 Menschen aus Bochum arbeiten in Essen – in keine andere Stadt pendeln so viele Bochumerinnen und Bochumer. Knapp dahinter liegt Dortmund als Arbeitsort (fast 12.000 Bochumer Pendler). Knapp 3800 Menschen aus Bochum pendeln zur Arbeit in die Landeshauptstadt Düsseldorf – immerhin rund 40 Kilometer entfernt.
Woher Berufstätige nach Bochum pendeln
Umgekehrt ist der größte Strom ein anderer: 12.300 Hernerinnen und Herner arbeiten in Bochum, an zweiter Stelle in der „Einpendel-Liste“ folgt Dortmund mit knapp 12.000 in Bochum Berufstätigen. Als Arbeitsort ist Bochum auch für die kleineren Nachbarstädte wie Witten, Hattingen und Castrop-Rauxel wichtig.
Zum Verständnis: Der NRW-Pendleratlas setzt allein Wohnort und Arbeitsort zueinander ins Verhältnis; er berücksichtigt allerdings nicht, wie oft und mit welchem Verkehrsmittel die Berufstätigen tatsächlich zu ihrem Arbeitsort fahren. Aus früheren Erhebungen wird geschätzt, dass etwa zwei Drittel der Berufspendlerinnen und -pendler mit dem Auto unterwegs sind. Womöglich bewegt das im Mai startende 49-Euro-Ticket den ein oder anderen zum Umstieg auf den ÖPNV.