Osterkirmes in Bochum, 50 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder – was kann man dafür erleben? Wir machen den Test. Das Ergebnis überrascht.
- In Bochum läuft wieder die Osterkirmes an der Castroper Straße
- Wie weit kommen zwei Erwachsene und zwei Kinder mit einem Budget von 50 Euro?
- Wir haben den Test gemacht mit zwei Müttern und ihren Töchtern
Seit Samstag läuft an der Castroper Straße in Bochum die Osterkirmes. Zwischen Fahrgeschäften und Essensständen tummeln sich bereits am Samstag zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Die einen drehen ihre Runden in Geisterbahn, Kettenkarussell und Co., die anderen kaufen Süßes oder Herzhaftes an den Essensständen. Unsere Redaktion hat sich gefragt: Wie weit kommen zwei Erwachsene und zwei Kinder auf der Kirmes mit 50 Euro? Hanne (11) und Mara (10) machen zusammen mit ihren Müttern Tineke Greiner und Sabrina Kestermann den Check.
„Breakdance, ich möchte auf jeden Fall Breakdance fahren!“ – für Mara ist klar, was bei einem perfekten Kirmesbesuch auf gar keinen Fall fehlen darf. Die beiden Familien aus Gerthe und Laer haben sich am Samstag, kurz nach Eröffnung der Osterkirmes, kennengelernt. Einen 50-Euro-Schein halten die Mädchen nun in den Händen und schmieden fleißig Pläne, was sie damit als erstes machen. „Vielleicht schaut ihr euch erstmal um, was es hier alles gibt“, schlägt Tineke Greiner vor. Gesagt, getan.
Alles wird teurer – das gilt auch für die Kirmes
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Alles wird teurer, das macht auch vor den Preisen auf der Kirmes keinen Halt. „Die Besuche sind nicht mehr so lang wie früher“, erzählt Sabrina Kestermann, die mit ihrer Tochter regelmäßig auf die Kirmes geht, auch in Nachbarstädten.
Sonst seien die beiden oft zusammen ins Fahrgeschäft gestiegen, mittlerweile lasse sie ihrer Tochter meist den Vortritt. Dass die Schausteller die Preise für Essen und Fahrgeschäfte anziehen, sei aber nachvollziehbar – auch diese müssten schließlich ihre steigenden Kosten decken.
Kirmes-Check in Bochum: Wie lange reichen 50 Euro?
Trotzdem: Der Check auf der Kirmes wird die beiden Mütter, und ihre Töchter am Ende doch überraschen. Nach einer Runde über den Kirmesplatz haben die Kinder die erste Entscheidung getroffen, eine Fahrt im Autoscooter darf es sein. Hanne und Mara sind sparsam. Weil sie sich ein Fahrzeug teilen, benötigen sie nur einen Chip. Kostenpunkt: drei Euro. „Der Autoscooter ist auf der Cranger Kirmes teurer“, merkt Kestermann an. Die Mädels steigen ein – und Vollgas!
Im Anschluss kauft sich Mara für vier Euro einen Chip für den Breakdance, Hanne schaut lieber zu, das Fahrgeschäft ist ihr dann doch zu schnell. Erstaunlich lange geht die Fahrt, immer wieder dreht sich das Fahrgeschäft im Kreis. „Nochmal!“, wünscht sich die Zehnjährige direkt danach, erst einmal geht es aber weiter in Richtung der anderen Fahrgeschäfte.
Osterkirmes Bochum: Die Essensauswahl könnte größer sein
„Virtual Reality“ heißt das Nächste. Hanne und Mara setzen sich in eine Bahn, über die sogenannten VR-Brillen sehen sie während der Fahrt eine komplett andere Umgebung. „Das war cool“, findet Hanne. Acht Euro haben die Mädchen zusammen für die Fahrt bezahlt. Im Anschluss folgt eine Fahrt im Kettenkarussell für drei Euro je Kind. Das macht ein Restbudget von 29 Euro.
Nach den vielen Fahrten wird es Zeit, etwas zu essen. Kleine Enttäuschung für Sabrina Kestermann und Tochter Mara: Ihren Favoriten – Hotdogs – finden sie auf der Osterkirmes leider nicht. Generell: „Die Essensauswahl könnte insgesamt größer sein“, sind sich die Mutter-Tochter-Duos einig.
Nach vielen Fahrgeschäften testen die Familien das Essensangebot
Mehr Glück hat Tineke Greiner. „Für mich gehört die Ananas mit Schokolade dazu“, sagt sie. Die gibt es auch. Sabrina Kestermann und Hanne entscheiden sich für Schoko-Erdbeeren, für Mara gibt es Weintrauben mit roter Zuckerglasur.
„Das Essen ist ganz schön teuer“, bemerken die beiden Kinder. Und tatsächlich schmälert es das Budget deutlich: Schokofrüchte und Co. schlagen mit 17 Euro zu Buche. Übrig bleiben zwölf Euro.
Die Osterkirmes in Bochum
Seit Samstag läuft die Osterkirmes an der Castroper Straße. 40 Schaustellerinnen und Schausteller haben sich angesagt.
Erstmals dabei sind das Laufgeschäft „Ghost – Der Geisterdschungel“ mit Gruseln auf mehreren Ebenen sowie die vierdimensionale Simulation „Phaenomenon“. Zu den Klassikern zählen der Autoscooter, Break-Dancer, Kettenflieger und die Drehscheibe Hully Gully.
Die Kirmes ist bis Sonntag, 16. April, täglich von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Am Mittwoch (12.) ist Familientag mit Rabatten.
Mütter und Kinder beratschlagen, wofür sie das Geld ausgeben. Schließlich bleiben sie vor dem Fahrgeschäft „Hully Gully“ stehen, das sich im Kreis dreht und gleichzeitig nach oben fährt. Die beiden Mädels kaufen einen Chip für jeweils vier Euro und sitzen nur Sekunden später im Fahrgeschäft. Fazit: Die Fahrt war rasanter als gedacht, hat aber beiden Spaß gemacht.
Vier Euro haben die beiden Familien noch. Hanne und Mara begutachten den Schmuck an einem Stand, gehen dann aber weiter zum Entenangeln, das mit fünf Euro aber zu teuer für das restliche Budget ist. Schließlich bleiben sie beim Dosenwerfen stehen. Auch das kostet einen Euro zu viel, den ihre Mamas den Kindern sponsern. Statt drei Bällen drückt der sympathische Schausteller den Mädels vier in die Hand, am Ende räumen sie einen kleinen Preis ab.
Für 50 Euro über die Osterkirmes: Mütter und Töchter ziehen Fazit
Gut anderthalb Stunden und 50 Euro später ziehen die vier ein Fazit: „Wir konnten mehr machen als gedacht“, sagt Sabrina Kestermann. Tineke Greiner ergänzt: „Das Geld hat überraschend lange gereicht.“ Allerdings merken die beiden Mütter auch an: „Eigentlich gehört zum Kirmesbesuch ja auch etwas Herzhaftes zu essen dazu.“