Bochum. Yunus Kokott aus Bochum gründet aktuell sein eigenes Unternehmen. Die Basis ist eine App, die ihren Nutzern helfen soll, produktiver zu werden.
Yunus Kokott ist 16 Jahre alt, aktuell besucht er die zehnte Klasse der Goethe-Schule. In diesen Tagen gründet der junge Bochumer offiziell sein eigenes Unternehmen. Grundlage dafür ist die App „Prody“, die er in den vergangenen Monaten entwickelt hat – nachdem er sich selbst beibrachte, wie man programmiert.
„Während Corona habe ich angefangen“, erzählt Yunus. Im Internet hat er sich digitale Kurse angeschaut, sein Wissen daraufhin vertieft und sich schnell weitergebildet.
Zahlreiche Menschen hätten in der heutigen, schnelllebigen Welt Probleme, produktiv zu sein, beschreibt der Schüler seine Beweggründe zu gründen. Viele würden Aufgaben vor sich herschieben. „Deswegen habe ich beschlossen, aktiv zu werden und ein Tool zu erstellen, das den Menschen hilft, organisierter, fokussierter und motivierter zu sein, um Ziele zu erreichen.“
Bochumer Schüler meldet in den Osterferien sein eigenes Unternehmen an
Viele Stunden am Tag verbringt Yunus von da an vor seinem Laptop. Zwischenzeitlich macht er außerdem ein Praktikum in einem Autohaus, freiwillig, nach der Schule. „In der Zeit habe ich zum Beispiel eine Website entwickelt, außerdem habe ich gelernt, wie man verkauft“, berichtet er.
Ende 2022 entwickelt Yunus dann mit einem Freund Design und das Logo, mittlerweile ist seine Handy-App für das Betriebssystem Android verfügbar, auch Nutzerinnen und Nutzer von Apple können sie bald herunterladen. In den Osterferien meldet der Schüler nun sein Unternehmen an.
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Aber wie funktioniert “Prody“? Vereinfacht gesagt soll die App ihre Nutzerinnen und Nutzern gegenseitig anzutreiben. Ähnlich wie in sozialen Netzwerken kann man in einem sogenannten Feed Erfolge teilen – sei es, weil man einen beruflichen Meilenstein erreicht hat oder gerade Sport gemacht hat. „Wenn man zum Beispiel sieht: Die Freundin geht joggen, während man selbst mit der Chipstüte auf der Coach liegt, kann das motivieren.“
App „Prody“: Nutzerinnen und Nutzer können To-Do-Listen anlegen
Neben einer weiteren Funktion in der App, die Wissen über Produktivität liefert, kann man sich bei „Prody“ einfach To-Do-Listen erstellen. Diese werden anhand verschiedener Farben in Unterbereiche sortiert und können nacheinander abgehakt werden. Grün kann beispielsweise für familiäre Angelegenheiten stehen, Rot für den Haushalt, Gelb für den Beruf.
Mittlerweile arbeitet Yunus nicht mehr alleine, er hat sich Unterstützung von einem Freund geholt, der so auch als Mitgründer gilt. Zudem berät ihn sein Cousin. „Er hat selbst ein Unternehmen und bewertet uns aus der Kundenperspektive. Er gibt uns Feedback“, so der 16-Jährige. Auch über weitere Unterstützer würde sich das kleine Start-up freuen.
Künftig würde er sich wünschen, mit seiner App auch Geld zu verdienen. Werbung soll in der App aber nicht geschaltet werden, schon alleine aus Datenschutzgründen. Stattdessen sollen gewisse Funktionen, zum Beispiel der Bereich, in dem Wissen vermittelt wird, irgendwann kostenpflichtig sein.
In zwei Jahren macht Yunus sein Abi – und hat auch für die Zeit danach konkrete Pläne, neben der Weiterentwicklung seiner App. „Ich möchte Informatik studieren“, sagt der Bochumer Schüler.