Bochum-Höntrop. Nach dem Messervorfall an der Widarschule in Bochum laufen die Ermittlungen. Die Mutter des verletzten Jungen vermisst Rückmeldung der Schule.
- Kripo ermittelt weiter nach Messervorfall an der Waldorfschule in Höntrop
- Am Gründonnerstag steht die Befragung des beschuldigten Sechstklässlers an
- Der Junge soll in einem Streit ein Schweizer Messer gezückt und einen Unbeteiligten (12) verletzt haben
Eine Woche nach dem Messervorfall an der Widarschule in Höntrop laufen die Ermittlungen der Kripo, auch die Aufarbeitung innerhalb der Schule geht weiter. Wie berichtet, war vergangene Woche Mittwoch (29. März) bei einem Streit unter Sechstklässlern ein Messer im Spiel, ein Zwölfjähriger wurde leicht am Hals verletzt. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, teilt Polizeisprecher Frank Lemanis auf Nachfrage mit.
Die bisherigen Erkenntnisse der Kripo sprechen für den Ablauf, der bislang bekannt war: Bei Streitereien zwischen Sechstklässlern habe ein Kind auf dem Schulhof ein Klappmesser gezückt, sei damit herumgelaufen und habe unbeabsichtigt ein unbeteiligtes Kind am Hals gestreift. Das Messer, ein Schweizer Taschenmesser, wie Lemanis sagt, sei sichergestellt worden. Für Gründonnerstag sei die Anhörung des Jungen anberaumt, der beschuldigt wird, das Messer mitgebracht und herausgeholt zu haben.
Messer an Waldorfschule: Kripo ermittelt, auch wenn Beteiligte nicht strafmündig sind
Die Kripo Wattenscheid ermittelt strafrechtlich, unabhängig von der Tatsache, dass alle Beteiligten jünger als 14 Jahre und damit strafunmündig sind. „Die Entscheidung darüber, ob das Verfahren am Ende eingestellt wird“, sagt Polizeisprecher Lemanis, „trifft die Staatsanwaltschaft.“
Vonseiten der Polizei bestehe nach wie vor das Angebot, dass das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz Schule und Elternschaft bei Gesprächsbedarf beratend zur Verfügung stehe.
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Widarschule Bochum: Mutter des verletzten Jungen vermisst Rückmeldung
Schulleiter Matthias Pott verweist auf Nachfrage auf das, was er bereits in der vergangenen Woche gesagt hat: Der Vorfall werde auch in den Ferien aufgearbeitet, die Klassenlehrerin plane einen Elternabend. Es fänden aber auch in den Ferien die angekündigten Gespräche statt. „Wir sind uns einig, dass das erste Ziel sein muss, für Ruhe zu sorgen“, hatte Pott vergangene Woche Donnerstag gesagt.
Ruhe ist auch das Stichwort für Marina Rüsberg, die Mutter des leicht verletzten Jungen. Sie berichtet, sie habe seit einer Rundmail von der Schulleitung am vergangenen Donnerstag nichts mehr gehört. Mit ihr habe niemand das Gespräch gesucht, weder der Schulleiter noch die Klassenlehrerin. Das sei „ein bisschen unbefriedigend“, sagt Rüsberg und klingt resigniert. Immerhin: Sohn Maurice gehe es „gut, soweit ich das beurteilen kann“. Er habe in einer Nacht noch davon geträumt, scheine den Vorfall aber gut zu verarbeiten.