Bochum. Das „Biercafé“ am Bochumer Schauspielhaus steht vor der Wiedereröffnung. Der neue Pächter der Kulturkneipe ist im Ehrenfeld bestens bekannt.

Das „Biercafé“ am Bochumer Schauspielhaus wird bald wieder öffnen. Der neue Pächter ist im Ehrenfeld bestens bekannt: „Wir gehen den nächsten Schritt“, sagt Hayri Nargili, Pächter des Kiosk „Zum Philosophen“.

Seit Herbst 2020 betreibt der 34-Jährige die Trinkhalle an der Hunscheidtstraße. Nach seinem Philosophie-Studium an der Ruhr-Universität hatte er eigentlich Lehrer werden wollen. Doch die berufliche Selbstständigkeit erschien Nargili reizvoller. „Ich hab’s nie bereut“, sagt er.

„Der Philosoph“ will Menschen zum Nachdenken und Reden bringen

Ganz hinter sich gelassen hat er seine akademischen Wurzeln aber nicht. „Meine Vision ist es, durch den Kiosk die Philosophie auf die Straße und die Menschen zum Nachdenken und Reden zu bringen.“ Dazu dienen seine „Weisheiten der Woche“ auf einer Tafel auf der mit Fördergeldern aus dem Bochum-Fonds aufbereiteten Rasenfläche vor der Bude. Auch Kunst und Musik hat es beim „Philosophen“ bereits gegeben.

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Mit seinem Studienfreund Bilal Balyemez steigt Hayri Nargili jetzt zusätzlich in die Gastronomie ein. Im „Biercafé“ will er dabei seinen kulturellen Ansprüchen mit Konzerten, Ausstellungen und Poetry Slam in einer Weise gerecht werden, wie es am Kiosk nur gelegentlich möglich ist.

„Biercafé“ musste inmitten der Corona-Krise schließen

Die Vorarbeit hat Rüdiger „Bolle“ Boldt geleistet. Unter seiner Ägide erwarb sich die Kneipe am Shakespeare-Platz einen exzellenten Ruf als Kultur-Treff mit großem Angebot auf kleinem Raum. Auch die Außenterrasse war nicht nur bei Theatergängern beliebt.

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In der Corona-Krise 2021 war Schluss. Intensiv suchte die Bochumer Wirtschaftsentwicklung als Eigentümer des Cafés im Gebäude des Parkhauses 9 einen Nachfolger. Der ist mit Hayri Nargili nunmehr gefunden, bestätigt Sprecherin Stefanie Bersin. „Noch sind einige Innenarbeiten zu erledigen. Wir hoffen aber, zum 1. Juni öffnen zu können“, sagt Nargili im WAZ-Gespräch.