Bochum. Kritik üben Händler am Organisator der Bochumer Wochenmärkte, der BoMarketing. Diese wiederum spricht von einer positiven Entwicklung der Märkte.

Über die Lage der Wochenmärkte in Bochum und über die Kritik aus Händlerkreisen an der Organisation haben wir mit Felix Kannengießer, Sprecher der Bochum Marketing GmbH, gesprochen.

Herr Kannengießer, die Händler auf den Bochumer Wochenmärkten zeigen sich unzufrieden mit der Kommunikation zwischen Ihnen und den Standbetreibern. Sie fühlen sich im Stich gelassen – vor allem mit der Tatsache, dass immer mehr Kunden wegbleiben. Wie sehen Sie das?

„Dies verwundert uns, weil es mehrfach im Jahr Marktsprechertreffen gibt, auf denen seitens der Sprecher etwas Derartiges nie zum Ausdruck gebracht worden ist. Zudem sind wir ständig auf den Plätzen und telefonisch präsent. Aber auch über die Marktsprecher, die sich an uns wenden oder direkt von den Händlerinnen und Händlern zur Marktleitung könnte man sich eventuellem Unmut Luft machen. Ebenfalls sind unsere Marktleiterin Bea Sekula und die Wochenmarktaufsichten bei jedem der Wochenmärkte vor Ort und nehmen sich Lob und Kritik zu Herzen. Was die angeblich rückläufigen Kundenzahlen angeht: Im Vergleich zum Zustand vor der Übernahme der Wochenmärkte haben wir andere Rückmeldungen erhalten. Die Kundenzahlen haben sich aus unserer Sicht und dem bisherigen Austausch mit den Händlerinnen und Händlern positiv entwickelt. Gerade in Pandemie-Zeiten haben viele Menschen den Markt für sich wiederentdeckt.“

Unter anderem werfen die Händler Ihnen vor, nicht genug Werbung zu betreiben. Wie sieht es damit aus?

Felix Kannengießer
Felix Kannengießer

So viel Werbung für den Wochenmarkt, wie jetzt, hat es vor 2020 nicht gegeben. Seitdem wir im April 2020 das Management der zwölf städtischen Wochenmärkte übernommen haben, wurden zahlreiche Werbemaßnahmen durchgeführt. Angefangen bei dem Corporate Design, der eigenen Website (die sogar auf Urlaube hinweist) und dem Social Media Kanal auf Facebook (z.B. mit Videoblogging und Vorstellung der Markthändler), die sich wesentlich von den Seiten anderer Städte abheben, bis heute stetig erweitert und gepflegt werden; über eine Marktzeitung und Markt-Pixxiebücher; bis hin zu Fahnenmasten, Plakatierungen, Flyern und Anzeigen. Außerdem finden regelmäßig Aktionen statt, wie ein Fotoshooting, die Verteilung von Markttaschen, eine Malaktion, der Besuch des Osterhasen oder die Bewerbung historischer Produkte. Wir sind bei Bochum Marketing in ständigem Austausch, neue Maßnahmen und Aktionen für den Wochenmarkt zu entwickeln.“

Und wie läuft die Beschaffung neuer Stände für die Märkte?

„Wir sind in ständigen Bemühungen, um neue Händlerinnen und Händler für unsere Wochenmärkte zu gewinnen. Das Problem, das sich nicht nur in Bochum darstellt, ist ein Mangel an Angeboten und Personal. Die Händlerinnen und Händler auf unseren Wochenmärkten beispielsweise haben kaum freie Zeiten oder ihnen fehlt das Personal, um noch mehr Stadtteile zu bedienen. Ähnlich sieht es bei anderen Händlerinnen und Händlern aus. Um beim Beispiel vom Käse zu bleiben: Wir haben bereits ein Dutzend Käsehändler in der Umgebung angerufen oder auf anderen Märkten angesprochen, um sie auch auf die Bochumer Wochenmärkte zu locken. Auch ‚Nachwuchs‘, der ganz neu auf einem Wochenmarkt anfängt, ist schwierig zu finden. Natürlich motivieren wir aber auch die Händler, ihrerseits auf anderen Märkten neue Händler zu generieren.“