Bochum-Süd. Eigentlich sollten alle Haltestellen in Bochum Ende 2022 barrierefrei ausgebaut sein. So weit ist es aber noch lange nicht. Auch nicht im Süden.

Knapp 1200 Haltestellen für Busse und Bahnen gibt es im gesamten Stadtgebiet von Bochum. Die sollten eigentlich bis 2022 alle barrierefrei sein. Aber bislang sind erst 53,4 Prozent entsprechend ausgebaut. Auch im Bochumer Süden gibt es noch reichlich Nachholbedarf.

Zwölf Steige sollen im Süden und Südwesten barrierefrei ausgebaut werden

23 Steige hat die Stadt im vergangenen Jahr neu erstellt: zwei davon im Bezirk Süd an der Königsallee/Marktstraße (Linien 350, SB 37, NE 4) und an der Girondelle (356, 358). Im Bezirks Südwest wurden nach Auskunft der Verwaltung dagegen kein Steig barrierefrei errichtet.

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Das soll sich in diesem Jahr ändern. Überhaupt hat sich die Stadt vorgenommen, mehr als den jährlich vorgesehenen Ausbau von 30 Steigen zu erledigen. 44 weitere sollen im Jahr 2023 entstehen. Davon sind vier im Süden (Paracelsusweg, Alte Markstraße) und acht im Südwesten (Haarmannsbusch, Narzissenstraße, Am Dieckmannshof, Elsa-Brandström-Straße, Lange Malterse) vorgesehen. Während in der Regel zwei Steige pro Haltestelle ausgebaut werden, sind für die Elsa-Brandström-Straße und die Narzissenstraße nur jeweils ein Steig vorgesehen.

Mehr Komfort an den Haltestellen

Einfach auszubauende Steige sind nach Auskunft der Verwaltung mittlerweile im gesamten Stadtgebiet weitgehend ausgebaut. Sie werden seit 2021 – soweit das räumlich möglich ist – „verstärkt mit einem Fahrgastunterstand versehen“, wie es heißt. Dabei seien anders als früher nicht mehr die Einsteigerzahlen ausschlaggebend, „da nicht nur in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen aufgrund einer Behinderung, sondern alle Fußgänger die Sitzgelegenheit und den Wetterschutz nutzen.

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Ausbauquote im Süden ist hoch, im Südwesten niedrig

Die Ausbauquote für barrierefreie Haltestellen ist in den sechs Stadtbezirken höchst unterschiedlich. Im Jahr 2020 lag sie in Mitte bei 60 Prozent. Zu diesem Zeitpunkt waren 210 von 351 Steigen niederflurgerecht ausgebaut. Im Südwesten waren es dagegen gerade einmal 37 Prozent (76 von 206). Die anderen Bezirke im Überblick: Wattenscheid 42 Prozent (80 von 190), Nord 51,5 Prozent (69 von 134), Ost 41,5 Prozent (88 von 211) und Süd 58 Prozent (106 von 182).

Die Stadt hat eine umfangreiche Broschüre zur Barrierefreiheit im Öffentlichen Nahverkehr erarbeitet. Zu finden ist sie unter https://www.bochum.de/barrierefreiheit-OEPNV .