Bochum. Bei einer Querdenker-Demo hat ein Bochumer zwei Demonstranten ein Transparent entrissen. Nun stand er vor Gericht und muss jetzt dafür zahlen.
Ein Bochumer (30) muss 500 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen, weil er eine Querdenken-Demo gestört hat. Mit dieser Auflage wurde eine Verurteilung des Angeklagten vom Landgericht Bochum am Dienstag abgewendet.
Angeklagt war der 30-Jährige in drei Punkten: versuchte Nötigung, Störung einer Veranstaltung und das mit sich führen verbotener Gegenstände. Der Beschuldigte hatte am 29. Januar 2022 eine geplante Demonstration der Bochumer Querdenker auf der Königsallee gestört, indem er zwei Demonstranten von hinten ein Transparent entriss, auf dem „Querdenken – 234 – Bochum“ stand. Dabei hat er einen der Transparentträger wenige Meter mit sich gezogen. Auf einem Grünstreifen zwischen den Fahrbahnen der Königsallee wurde der Beschuldigte dann von Polizisten gefasst.
Eigentlich wollte der Bochumer komplett auf die gegenüberliegende Straßenseite , wo eine Gegendemonstration stattgefunden hat. Das entrissene Transparent wollte er vor einen Gegendemonstranten legen, der ein Kothaufen-Kostüm trug, um seine Meinung über Querdenker zu verdeutlichen. Das Transparent zu entreißen sei eine spontane Entscheidung gewesen, heißt es in der Erklärung des Angeklagten. Ein Video hat die Tat am Dienstag im Landgericht gezeigt.
Polizisten finden verbotene Gegenstände bei dem Angeklagten
Bei der Durchsuchung des Bochumers fanden die Polizisten zudem Pfefferspray und drei Chinaböller in der Jackentasche. Der Angeklagte dachte allerdings, dass die Böller erst zum Problem werden würden, wenn er diese zünde.
Er bedauere sein Verhalten, heißt es in der Erklärung, die von seinem Rechtsanwalt vorgelesen wurde. Dem 30-Jährigen sei im Nachhinein bewusst, dass auch die Querdenker ein Recht auf freie Meinungsäußerung hätten. Wenn der Bochumer die 500 Euro gezahlt hat, die an die medizinische Flüchtlingshilfe Bochum gehen, wird das Verfahren gegen ihn ganz eingestellt.