Bochum. Wegen schwerer Randale in der Bochumer Fußball-Kreisliga ist ein Spieler zu Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er war zweimal ausgerastet.

Ein umstrittener Freistoß war der Auslöser, dass es bei einem Punktspiel in der Kreisliga B in Bochum schwere Randale am und auf dem Spielfeld gab. Am Montag wurde ein beteiligter Ordner (33) zu einem Jahr und drei Monaten Haft auf Bewährung wegen Körperverletzungen verurteilt.

„Sie haben Mist gebaut“, sagte Richter Axel Deutscher zum Angeklagten.

Stimmung auf dem Bochumer Fußballplatz war „sehr hitzig“

Am 12. September 2021 gastierte der AFC Bochum beim FC Azardi auf dem Platz am Hustadtring. „Es war sehr hitzig, viel Diskussion“, sagte ein Zeuge. Der angeklagte Ordner vom FC Azardi, der an der Seitenlinie stand, sei „ein Störenfried“ gewesen. Mehrfach rief er ins Spiel hinein. Als der Schiri in Strafraumnähe ein Foul pfiff, eskalierte alles in einem äußerst wilden Tumult unter Spielern, Betreuern und Zuschauern.

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„Was willst du denn, du Pisser!“, soll der Angeklagte zu einem Zuschauer (44) gesagt haben, der ihn angeblich beruhigen wollte. Dann soll er ihm mit der Faust gegen den Kiefer geschlagen haben. Als der 44-Jährige im Tumult zu Boden gerissen wurde, trat der Angeklagte gegen dessen rechte Gesichtshälfte.

Das Spiel wurde abgebrochen. Verletzt wurde der 44-Jährige nicht. Jedenfalls sagte er dies so.

Angeklagter biss einem Gegenspieler von hinten ins Ohr

Erst einige Tage vor dieser Randale, am 22. August, war der Angeklagte als Spieler des FC Azardi bei einem Freundschaftsspiel beim BV Hiltrop ausgerastet. Im Streit mit einem Gegenspieler (25) biss er diesem von hinten ins Ohr. Dieses musste genäht werden. Zwei Wochen war es entzündet und wurde mit Antibiotika behandelt.

Der Angeklagte gab nur den Biss und den Tritt gegen den am Boden liegenden Zuschauer zu, den Rest nicht. Er war reuig: „Ich habe in beiden Situationen überreagiert.“ Ein Sportgericht hatte ihn bereits Ende 2021 wegen „schwerer Tätlichkeit“ zu acht Jahren Sperre verurteilt.