Bochum-Langendreer. Plätze in der Tagespflege werden dringend gesucht. In Bochum-Langendreer gibt es nun zwei weitere Angebote. Eines in einem Ex-Getränkemarkt.

Gute Nachricht für alle, die einen Platz in der Tagespflege suchen – entweder für Angehörige oder sich selbst: In Bochum-Langendreer gibt es nun zwei neue Angebote, und viele Plätze sind auch noch frei. Die Senioreneinrichtungen der Stadt Bochum (SBO) bieten in ihrem neuen Haus an der Dördelstraße ab 23. Januar eine Betreuung für 19 Personen. Die Diakonie ist mit Jahresbeginn am Luchsweg 2 gestartet. Dazu wurde der frühere Getränkemarkt dort komplett umgebaut. Die neuen Räume bieten nun Platz für 29 Gäste.

Bochum: Früherer Getränkemarkt wird zur Tagespflege

Ausgebucht sind beide Einrichtungen noch lange nicht. An der Dördelstraße gibt es bislang eine Reservierung, am Luchsweg werden inzwischen schon bis zu sechs Personen betreut. Tendenz steigend. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem es keine Anfragen gibt“, sagt Melanie Schulte-Batenbrock, die die Tagespflege der Diakonie leitet. Mit zunehmender Gästezahl werde auch mehr Personal eingestellt. Aktuell seien drei Mitarbeiterinnen im Einsatz.

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Die Warteliste sei schon lang. „Stellen in der Tagespflege sind beliebt“, weiß Schulte-Batenbrock. „Kein Schichtdienst, freie Wochenenden und Feiertage...“ Denn die Betreuung erfolgt wochentags in der Zeit von 8 bis 16.30 Uhr (an der Dördelstraße ebenso).

Die neue Tagespflege der Diakonie am Luchsweg in Bochum-Langendreer. Erst war hier ein Rewe beheimatet, dann ein Getränkemarkt.
Die neue Tagespflege der Diakonie am Luchsweg in Bochum-Langendreer. Erst war hier ein Rewe beheimatet, dann ein Getränkemarkt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Zwei Jahre habe der Umbau am Luchsweg gedauert, sagt die 49-Jährige. „Das war ja vorher im Prinzip ein riesiger Raum, mit Kühlhaus und Aufzug, auch der Eingang war ganz woanders.“ Jetzt sei alles auf die Bedürfnisse einer Tagespflege ausgerichtet, mit drei Gruppenräumen, zwei Ruhezimmern, einem großen Speisesaal mit offener Küche, behindertengerechten Toiletten und einem Pflegebad. „Im Frühjahr wird auch noch die Terrasse hergerichtet“, kündigt Melanie Schulte-Batenbrock an.

Zwei neue Demenz-Wohngemeinschaften

Die Diakonie bietet jetzt auch zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit einer Demenz an. Dazu wurde am Sontener Berg in Langendreer ein zweistöckiges Gebäude mit Staffelgeschoss in Holz-Modulbauweise errichtet. Die Pflegewohngemeinschaften bieten auf zwei Etagen jeweils zwölf Menschen mit einer Demenz ein Zuhause.

Jedes Apartment ist mindestens 20 Quadratmeter groß. Außerdem verfügt jede Wohngemeinschaft über einen großen Gemeinschaftsraum mit Küche, in dem die Mieterinnen und Mieter mit den Betreuungskräften ihre Mahlzeiten zubereiten und gemeinsam essen. Die Betreuung ist laut Diakonie rund um die Uhr gewährleistet. „Alle Zimmer sind vermietet und wir haben noch ganz viele Anfragen“, sagt Pflegedienstleitung Melanie Desens.

„Unser Angebot richtet sich an Menschen, die tagsüber Betreuung, Pflege und medizinische Versorgung benötigen, aber ihr Zuhause in der Familie nicht aufgeben möchten“, erklärt die Pflegedienstleiterin. „Aber auch Menschen, die etwas Abwechslung suchen, sind bei uns in guten Händen.“ Zu den Angeboten gehören u.a. Bewegung, Gedächtnistraining, Gesprächskreise, gemeinsames Kochen, Singen, kreatives Gestalten und Sinnesarbeit.

Die neue Tagespflege der Diakonie liegt am Luchsweg 2 in Bochum-Langendreer.
Die neue Tagespflege der Diakonie liegt am Luchsweg 2 in Bochum-Langendreer. © Funke

Das Ganze kostet natürlich. Je nach Pflegegrad übernimmt für gewöhnlich die Krankenkasse den Großteil. „Aber dann bleiben immer noch 23 Euro pro Tag für Unterkunft und Verpflegung. Da kommt dann auf den Monat gesehen schon was zusammen“, rechnet Melanie Schulte-Batenbrock vor.

Im „Haus an der Dördelstraße“ der Senioreneinrichtungen Bochum in Langendreer gibt es nun auch das Angebot einer Tagespflege.
Im „Haus an der Dördelstraße“ der Senioreneinrichtungen Bochum in Langendreer gibt es nun auch das Angebot einer Tagespflege. © SBO

Vor gut einem Jahr eröffneten die SBO mit dem „Haus an der Dördelstraße“ am Volkspark Langendreer ihre jüngste Senioreneinrichtung. Diese löste das „Haus an der Grabelohstraße“ ab, das vielen Menschen im Bochumer Osten ein fester Begriff gewesen ist. Mit dem 23. Januar folgt nun der nächste Schritt: Dann nimmt auch die Tagespflege ihre Arbeit auf. Das Haus bietet damit fortan drei Versorgungsformen unter einem Dach – Wohnen, Kurzzeitpflege und eben die Tagespflege.

Die Tagespflege an der Dördelstraße ist integriert in das dortige Seniorenheim der Stadt Bochum.
Die Tagespflege an der Dördelstraße ist integriert in das dortige Seniorenheim der Stadt Bochum. © Funke

„Der Besuch einer Tagespflege empfiehlt sich vor allem dann, um die häusliche Pflege sicherzustellen und/oder die pflegenden Angehörigen zu entlasten“, sagt SBO-Geschäftsführer Frank Drolshagen. „Unsere Gäste erhalten eine Betreuung, die sich an ihren Bedürfnissen orientiert und auf ihre individuellen Lebensgewohnheiten Rücksicht nimmt. Wir bieten damit insbesondere auch dementiell Erkrankten die Möglichkeit, Sicherheit und Geborgenheit zu empfinden“, erklärt Einrichtungsleiter Martin Kollath.

Wer sich bereits vor dem 23. Januar über die neue Tagespflege an der Dördelstraße informieren möchte, kann dies per E-Mail an s.ackermann@sbo-bochum.de oder telefonisch unter 0234{41 60 86 -830 arrangieren. Kontakt zur Diakonie-Tagespflege am Luchsweg ist unter Tel. 0234 91 46 25 10 oder per E-Mail an tp-luchsweg@diekonie-ruhr.de möglich.