Bochum-Hofstede. Anwohner der Hordeler Straße fordern Verkehrsänderungen seit der Öffnung am Kreisel. Nun gibt die Stadt Bochum neue Pläne zum Vollausbau bekannt.
Vor zwei Jahren war die Hordeler Straße am Kreisverkehr Richtung Wanne-Eickel wieder geöffnet worden. Doch die Straße ist in einem schlechten Zustand. Anwohnerinnen und Anwohner klagen über Schlaglöcher und fehlende Verkehrssicherheit. Die Mängel wollte das Tiefbauamt beseitigen, wenn die Straße komplett erneuert wird, was nicht vor 2030 erfolgen sollte. Nun gibt die Stadt neue Pläne zum Vollausbau bekannt.
Neues Datum für die Komplettsanierung
Die Komplettsanierung soll nun statt 2030 bereits 2025 vorgenommen werden.
Im Vorgriff auf die spätere Neugestaltung soll die marode Straßendecke indes nicht ausgebessert werden, wie die Verwaltung auf Fragen der SPD-Fraktion in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte erklärte: „Die Straße befindet sich in einem verbesserungswürdigen, aber verkehrssicheren Zustand und wird bis zum Ausbau auch weiterhin in einem verkehrssicheren Zustand unterhalten. Eine vorzeitige Sanierung ist jedoch nicht vorgesehen und würde ansonsten einen anschließenden Ausbau überflüssig machen.“
Auch Markierungen will die Stadt dort nicht ausbessern: Das Erneuern von Markierungen auf zu sanierendem Asphalt sei nur in besonderen Fällen wie etwa bei Fußgängerüberwegen oder Haltlinien vorgesehen. Für die Hordeler Straße seien keine derartigen Missstände bekannt.
Messungen mussten verschoben werden
Die SPD-Fraktion mahnt zudem an, dass eine Untersuchung der Verkehrssituation bereits ein Jahr nach Öffnung der Straße erfolgen sollte. David Schnell und Christiane Laschinski: „Mit der Öffnung wurde gleichzeitig festgelegt, dass nach einem Jahr eine Auswertung erfolgen soll. Dies konnte zu Zeiten des Lockdowns aufgrund geringerer Verkehrsaufkommen während der Corona-Pandemie jedoch nicht aussagekräftig erfolgen.“
Stadt kontrolliert Geschwindigkeit
Die Auswertung werde von der Verwaltung vorgenommen und die daraus ermittelten Ergebnisse anschließend für die politischen Gremien aufbereitet. Durch die Verschiebung der Zählungen verschieben sich auch Auswertung und Evaluation und würden nicht mehr in diesem Jahr fertig.
Die Stadt kontrolliert auf der Hordeler Straße die Geschwindigkeit, zuletzt im August. Dabei seien vier Autofahrer erwischt, die zu schnell waren. Sie will erneut temporär eine mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel aufstellen.
Das, so das Tiefbauamt, liege daran, dass die erforderlichen Messungen verschoben werden mussten. Für die Erhebungen an den drei Hauptknotenpunkten (Poststraße / Dorstener Straße, Dorstener Straße / Riemker Straße und Kreisverkehr Hordeler Straße / Riemker Straße) wurden, ebenso wie für vier Querschnittsmessungen im Bereich Bochum-Hordel, Angebote eingeholt und der Auftrag anschließend an ein Büro vergeben.
Die Messungen sollten ursprünglich vor den Herbstferien stattfinden, mussten jedoch wegen einer Baustelle auf der Poststraße (einseitige Sperrung im Bereich der Bushaltestelle „Hordeler Straße“ nahe des Knotenpunktes mit der Dorstener Straße) verschoben werden. Die Verkehrszählungen wurden inzwischen gleichzeitig an je zwei Tagen (18.10. und 20.10.2022) durchgeführt. Das beauftragte Büro führe derzeit die Rohdatenauswertung durch.
Kritik einiger Nachbarn bleibt
Anwohner Dieter Mruk hatte sich bis zuletzt gegen die Öffnung am Kreisverkehr gestemmt und beklagt seither zahlreiche Verkehrsverstöße und Missstände: „Das Tiefbauamt bewertet die Situation bisher als ,normal’ und schätzt, mangels sorgfältiger Recherche, die tatsächliche Situation völlig falsch ein.“
Die erfolgten Fahrbahneinengungen hätten keine wesentliche Wirkung gegen „Raser“. Mruk fordert dauerhafte Tempotafeln, Wiederherstellung des seit Jahrzehnten platt gefahrenen Schwellenpflasters, großflächige Beseitigung zahlreicher Schlaglöcher und eine Rechts-vor-links-Vorfahrtsregelung.