Bochum. Iranische Studenten haben an der Ruhr-Uni Bochum gegen das Mullah-Regime protestiert. Sie zeigen damit Solidarität für Studierende im Iran.
Zwischen Kuscheltieren und Spielzeug leuchten Kerzen, auf einem Becken voll Kunstblut schwimmen bunte Papierbötchen – die Brücke an der Ruhr-Uni Bochum hat sich am Mittwoch in einen Gedenkort für Kinder verwandelt, die bei den Protesten gegen das Regime im Iran getötet worden sind. Iranische und deutsche Studierende haben sich hier versammelt, um Solidarität mit den demonstrierenden Studentinnen und Studenten im Iran zu zeigen.
Studierende setzen ein Zeichen der Solidarität
Die Leiterin der Veranstaltung hält die erste Rede des Tages, sie redet mit starker Stimme: „Wir lassen die Ermordeten der Revolution nicht in Vergessenheit geraten!“. Ihren Namen darf sie nicht verraten, „das wäre Selbstmord“. Selbst, dass sie in Bochum Veranstaltungen organisiert, ist gefährlich. Doch das Bedürfnis, sich für Demonstrierende in ihrer Heimat starkzumachen, ist groß. Vor drei Jahren ist die heute 22-jährige Informatikstudentin nach Deutschland gekommen. Alleine. Schon damals konnte sie die Situation im Iran als Frau nicht ertragen. „Ich hatte das Gefühl, dort nicht mehr atmen zu können.“
Die Veranstalterin begibt sich in Gefahr
Danesh Uth, Student der Elektrotechnik, ist an diesem Tag als Ordner dabei. Für die Demonstration hat er eine Rede über Verbrechen an kurdischen Studierenden übersetzt. „Studentinnen und Studenten sind in der Regel die Ersten, die bei Revolutionen auf die Straße gehen“ erklärt er. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass der Protest im Iran nicht nachlässt.“ Die Veranstalter sind einem Aufruf des Bündnisses „Iranian Scholars for Liberty“ gefolgt, die Organisation erfolgte jedoch unabhängig.
Von der Ruhr-Uni Bochum hätte sich das Organisationsteam mehr Solidarität erwartet. Eine Genehmigung, um auf dem Campus-Gelände protestieren zu dürfen, war ausgeschlagen worden. Trotzdem ist an diesem Tag Hoffnung zu spüren, denn: „So lange über uns gesprochen wird, sind wir doch da.“