Bochum. Wegen versuchten Totschlags steht ein 53-Jähriger vor dem Bochumer Schwurgericht. Er soll seine Ehefrau mit einer Glasflasche geschlagen haben.
Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung hat sich am Mittwoch ein 53-jähriger Mann vor dem Bochumer Schwurgericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine von ihm getrennt lebende Ehefrau (54) mit einer Glasflasche schwer verletzt zu haben.
Bochum: 53-Jähriger soll seine Noch-Ehefrau mit einer Glasflasche geschlagen haben
Bereits 2020 hatte ihn die 54-Jährige verlassen. 2022 soll er dann von ihrem Aufenthaltsort in Wattenscheid erfahren haben und sie am 7. Juni an einer Backwerk-Filiale an der Hochstraße aufgesucht haben. Als sie nicht mit ihm mitgehen wollte, sei er aggressiv geworden, habe nach einer Glasflasche gegriffen und ihr damit ins Gesicht geschlagen. Auch als die Flasche zerbrach, habe er weiter mit der zerbrochenen Flasche in den Gesichts- und Halsbereich gestochen.
Der Angeklagte gab in weiten Teilen die Vorwürfe zum Tatgeschehen zu, fügte aber an, seine Frau habe ihn vor der Tat provoziert. Außerdem habe er die Flasche – entgegen der Anklage – nicht mitgebracht, sondern vor Ort im Café danach gegriffen. Die Befragung des Angeklagten bereitete der Kammer ebenso wie der Verteidigerin größere Schwierigkeiten. Der Angeklagte tat sich schwer, konkrete Fragen zu beantworten. In einer Unterbrechung der Verhandlung erlitt er laut der Verteidigerin und einem anwesenden Mediziner einen Nervenzusammenbruch.
Auch die Noch-Ehefrau und Geschädigte sagte vor Gericht aus. Sie tritt im Prozess nicht nur als Zeugin, sondern auch als Nebenklägerin auf. Auch die Befragung der 54-Jährigen konnte die Dynamik innerhalb der Beziehung sowie die zur Tat führenden Ereignisse nicht umfassend klären. Der Prozess wird am 21. November fortgesetzt. An diesem Tag sollen Augenzeugen des Angriffs aussagen.