Bochum-Nord. Die spanischsprachige katholische Gemeinde in Essen feiert den traditionellen mexikanischen Feiertag in Bochum. Es wird ein Totenaltar aufgebaut.
Verzierte Totenköpfe aus Zucker oder Schokolade, kreativ dekorierte Altäre zu Ehren der Verstorbenen, Blumen, Kerzen und Weihrauch: der Día de Muertos, der traditionelle Totentag, ist zurecht eine Attraktion, die jedes Jahr Tausende Besucher nach Mexiko zieht. So weit muss man aber nicht reisen, um ein Stück authentische mexikanische Kultur erleben zu können. Die spanischsprachige katholische Gemeinde wird am Dienstag, 1. November, in der Kirche St. Joseph in Hiltrop auf traditionelle Art den Toten gedenken.
Organisiert wird das Fest von den Mexikanerinnen und Mexikanern der Gemeinde. Los geht es am Dienstag um 11.30 Uhr mit einer Messe, die auf Spanisch stattfindet. In der Kirche wird ein Totenaltar neben dem Kirchenaltar aufgebaut, traditionelle mexikanische Musik aufgeführt und der kürzlich verstorbenen Angehörigen gedacht.
Bochumer Mexikanerinnen und Mexikaner leben ihre Kultur
Der gesellschaftliche Teil findet im Pfarrsaal der Kirche statt, mit mexikanischen Spezialitäten und einer Piñata für die Kinder. Pastor Juan Maria García Latorre geht von 150 Besucherinnen und Besuchern aus. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an die Mexikanerinnen und Mexikaner im Bistum.
Die Mitglieder der spanischsprachigen katholischen Gemeinde in Essen kommen aus 21 Ländern, vor allem aus Lateinamerika, aber auch aus Europa und Afrika. An drei Orten im Bistum werden Messen zelebriert: in Essen, Bochum und Gelsenkirchen. Die Bochumer Kirche St. Joseph teilen sie sich mit einer deutschen und einer italienischen Gemeinschaft, manchmal gibt es gemeinsame Gottesdienste in drei Sprachen.
Spanischsprachige Gottesdienste haben eine besondere Atmosphäre
Die Gemeinde versteht sich als die religiöse Vertretung der spanischsprachigen Gemeinschaft im Bistum Essen. Mit 20-köpfigen Musikensembles, lateinamerikanischen Instrumenten wie der Banduria, Gitarren und Bass, aber ohne Orgel unterscheidet sich die spanischsprachige Art, Messen zu feiern, sehr von der deutschen. „Unsere Gottesdienste haben eine andere Atmosphäre.“ erklärt Latorre. Trotzdem fühle sich die spanischsprachige Gemeinschaft als Teil der Gemeinde des Bistums Essen.
Der Día de Muertos ist ein besonderes Stück mexikanischer Geschichte. Die Wurzeln des Fests reichen Tausende Jahre zurück und verbinden Christentum und vorchristliche Überzeugungen aus Mexiko. Heute wird das Fest von Ende Oktober bis Anfang November gefeiert. Die wichtigsten Tage sind dabei traditionell der 1. und 2. November.