Bochum. Nach einem tödlichen Unfall in Bochum-Werne stehen zwei Autofahrer vor dem Landgericht. Sie sollen sich ein Rennen geleistet haben.
Nach gut fünf Monaten in U-Haft steht seit Donnerstag ein 21-jähriger Autofahrer vor dem Landgericht. Er soll ein illegales Rennen gefahren sein und dabei den Tod seines Beifahrers (26) verursacht haben. Zum Prozessauftakt vor der 3. Jugendstrafkammer sagte der Bochumer nichts zu den Vorwürfen: „Er wird sich erst am nächsten Donnerstag äußern, weil er sich emotional nicht in der Lage sieht. Er ist völlig fertig“, sagte sein Verteidiger.
Der Angeklagte soll sich am Morgen des 15. Mai (Sonntag) gegen 5 Uhr in seinem Audi A6 ein Rennen mit dem Fahrer (38) eines VW Golfs geleistet haben. Laut Anklage waren beide mittelschwer alkoholisiert und hatten auch Spuren von Kokain und Cannabis im Blut. Rund 300 Meter, nachdem sie vom Werner Hellweg nach rechts in die Industriestraße eingebogen waren, kam es zur Katastrophe.
Angeklagter soll Kennzeichen abmontiert haben und geflüchtet sein
Der damals noch 20-jährige Angeklagte geriet laut Anklage auf eine Mittelinsel, verlor die Kontrolle und prallte mit voller Wucht gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzugauflieger, in dem ein Lkw-Fahrer schlief. Der Beifahrer im Auto starb am Unfallort. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Er soll ausgestiegen sein, die Kennzeichen abmontiert haben und geflüchtet sein.
Noch am selben frühen Morgen wurde er von der Polizei gefasst. Verbotenes Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge wird ihm vorgeworfen, dem Golf-Fahrer fahrlässige Tötung. Beide sollen ein Rennen vorher stillschweigend vereinbart haben.
Audi A6 hatte der Angeklagte für 14.000 Euro gekauft
Den Audi hatte der 21-Jährige erst kurz vor dem Unfall für 14 000 Euro gebraucht gekauft. Er arbeitete hart in einem Handwerksbetrieb. Fortsetzung: 27. Oktober.
Im Stadtgebiet Bochum hat die Polizei in diesem Jahr bereits 31 Verfahren wegen illegaler Autorennen eingeleitet.