Bochum-Altenbochum. In Altenbochum klagen Anwohner bei Starkregen über vollgelaufene Keller. Die Stadt Bochum kennt die Ursache und will das Problem beseitigen.
Vollgelaufene Keller, überflutete Grundstücke: Das mussten Anwohner im Bochumer Stadtteil Altenbochum bei Starkregen in der Vergangenheit häufiger erleben. Nun aber bahnt sich eine Lösung an, das Problem in den Griff zu bekommen – allerdings nicht sofort.
Die CDU-Fraktion hatte im Mai im Umweltausschuss eine Anfrage gestellt und verwies auf Überschwemmungen besonders rund um die Velsstraße, den Vels-Heide-Park und den Geologischen Garten schon bei mittelschweren Regenereignissen.
Neue Bochumer Bauvorhaben könnten Lage verschlimmern
Daniel Obitz, umweltpolitischer Sprecher: „So schildern Anwohner, dass bei stärkeren Regenfällen mehrfach Keller durch Rückstauungen in der Kanalisation überschwemmt worden seien. Im Vels-Heide-Park sei es ferner zu massiven Ausspülungen des Sandes im Bereich des Kinderspielplatzes gekommen, wobei dieser über eine große Fläche verteilt wurde. Auch im Geologischen Garten kam es zu Überschwemmungen in Folge von Regenereignissen.“
Und die Fraktion befürchtet eine Verschlimmerung der Lage durch geplante und laufende Bauvorhaben wie an der Querenburger Straße, wo das Grundstück hinter dem Neuen Gymnasium bebaut werden soll, und Am Dornbusch, wo Wohnhäuser aufgestockt werden. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte vor den Ferien hatte David Schary darauf hingewiesen, dass „auch am Birkenbusch/Ecke Velsstraße und entlang der Velsstraße nachverdichtet wird, am Haus am Glockengarten kann es auch zu weiterer Bebauung kommen“. Anwohner beklagten sich laut Schary vermehrt über Regenwasser, das nicht abfließen könne.
Neubaugebiet hat eigenen Regenrückhaltekanal
Hier kann die Stadt beruhigen. Durch die Neubauten komme es nicht zu vermehrten Überflutungen, da das Neubaugebiet Am Dornbusch einen eigenen Regenrückhaltekanal habe.
Problem wie im Dorf Hiltrop
Das Problem zu kleiner Kanäle hat den Bewohnerinnen und Bewohnern im Dorf Hiltrop bei heftigen Regenfällen jahrzehntelang das Leben schwer gemacht.
Immer wieder war es zu Überflutungen an den Wohn- und Geschäftshäusern gekommen.
Der Kanalneubau, der in diesem Frühjahr vollendet werden konnte, war einer der aufwendigsten Bauprojekte der letzten Jahre.
Das Tiefbauamt beantwortet im nächsten Ausschuss für Mobilität am 18. Oktober die Fragen; die Ursache für die Überflutungen ist bekannt: Der Kanal kann die Regenmengen oft nicht mehr aufnehmen. Zwar, so die Verwaltung, hätten Grundstückseigentümer keine Überschwemmungsprobleme gemeldet, allerdings seien rechnerische Überlastungen bekannt, die durch zu kleine Kanäle in der Straße „Glockengarten“ verursacht werden.
Kanalneubau-Projekt kommt nicht vor 2025
Nun soll also Abhilfe geschaffen werden durch Vergrößerungen der Kanäle. Die Baumaßnahme wird aber nicht vor 2025 in Angriff genommen.
Im Vels-Heide-Park waren Wege ausgespült worden, die Schäden sollen zeitnah beseitigt werden. Auf dem Kinderspielplatz Am Pappelbusch musste der Sandkasten neu befüllt werden. Zudem soll ein Wall rund um die Spielfläche künftig mehr Schutz vor Hochwasser bieten.
Überschwemmungen im Geologischen Garten
Im Geologischen Garten war es im Sommer 2021 zu heftigen Überschwemmungen gekommen. Den Vorschlag der CDU, das Gelände als Regenrückhaltefläche zu nutzen, lehnt das Tiefbauamt ab: Das könnte Teile des Naturdenkmals zerstören. Zudem ist der Geologische Garten gar nicht an das städtische Entwässerungssystem angeschlossen.