Bochum. Deutlich zugelegt hat die Bogestra im Juni bei den Fahrgastzahlen. Die Einnahmen aber sind gesunken und das Millionen-Defizit weiter gestiegen.
Mehr verkaufte Tickets, geringere Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf. Das ist die Kurzformel für die Geschäftsentwicklung der Bogestra im ersten Halbjahr 2022 und während der Dauer der 9-Euro-Ticket-Aktion von Juni bis Augst. Allein in den ersten sechs Monaten ist das Geschäftsergebnis um knapp sechs Millionen Euro schlechter ausgefallen als geplant.
Defizit von fast 40 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022
Etwa 34 Millionen Euro sollte das Defizit des Nahverkehrsunternehmens Ende Juni betragen. Tatsächlich lag es bei 39,91 Millionen Euro. Vor allem „signifikante Rückgänge“ bei den Einnahmen wegen der Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni sind für das schlechte Geschäftsergebnis verantwortlich, heißt es im Halbjahresbericht der Bogestra. Gegenläufig war die Entwicklung bei den Fahrgastzahlen.
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Insgesamt etwa 390.000 9-Euro-Tickets hat das Unternehmen nach eigenen Angaben verkauft: mehr als 130.000 im Juni, 126.000 im Juli und mehr als 132.000 im August. „Mit Einführung des 9-Euro-Tickets sind die Einnahmen im Monat Juni signifikant zurückgegangen“, heißt es. 5,2 Millionen Euro weniger wurden allein im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat eingenommen. Das ist ein Rückgang um 65 Prozent.
Mehr als 30 Millionen Euro fließen aus dem Rettungsschirm
Die Fahrgastzahlen stiegen im Monat Juni im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2,16 Millionen an. Das sind 25,9 Prozent mehr Bus- und Bahnnutzer als im Juni 2021. Von Januar bis Juni 2022 wurden 53,6 Millionen Fahrgäste gezählt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit etwa 50,8 Millionen Fahrgästen ist das ein Plus von 5,4 Prozent.
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Etwa 20,7 Millionen Euro hat die Bogestra bis zur Jahreshälfte aus dem Corona/9-Euro-Ticket-Rettungsschirm erhalten. Weitere 11,3 Millionen Euro werden voraussichtlich aus diesem Topf bis Ende des Jahres noch fließen.