Bochum. Wie lässt sich die Gesundheitsbranche bei knappen Ressourcen und Personalmangel managen? Das soll ein neues Department erforschen.

Es ist eine ganz neue Nische, die die Hochschule für Gesundheit in Bochum erforschen und ihr eine neue vierte Fakultät widmen will. Im „Department für Ökonomie und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen“ (DÖNG) soll die Forschung und Lehre um „Wirtschaftliches Handeln in der Gesundheitsbranche vor dem Hintergrund von Ressourcenknappheit und Personalmangel“ im Zentrum stehen. Das ab dem 1. September geschaffene Department soll in schon einem Jahr drei neue Studiengänge hervorbringen, kündigt Gründungsdekan Prof. Frank Schmitz an.

Hochschule für Gesundheit Bochum schafft viertes Department

„Wir wollen hier nicht, den x-ten Ökonomie-Studiengang im Gesundheitswesen eröffnen, sondern einen Aspekt einfließen lassen, den es so noch nicht in der Hochschullandschaft gibt und der attraktiv für Studierende ist“, sagt Schmitz. Während an anderen Hochschulen das Thema der Nachhaltigkeit mehr allgemein, nicht aber gezielt für die Gesundheitsbranche untersucht werde, soll das an der HS Gesundheit im Fokus stehen.

„Das Thema ,Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen’ ist in der breiten Öffentlichkeit noch nicht präsent, wobei die Gesundheitsversorgung zu den größten Emittenten von klimaschädlichen Treibhausgasen gehört“, sagt der Gründungsdekan. Ein Drittel davon würde im Betrieb der Krankenhäuser und Pflegeheime verbraucht werden, der Rest durch die „Zulieferer aus Fernost“, die für die Gesundheitsbranche große Mengen an Einmal-Produkten produzierten.

Schmitz hat bereits Erfahrung darin, neue Studiengänge an Hochschulen aufzubauen. Seit dem 1. März ist der Wirtschaftswissenschaftler als Professor für Management und Marketing im Gesundheitswesen an der Bochumer Hochschule angestellt, seine „Hauptaufgabe“ ist der Aufbau der neuen Fakultät.

Gründungsdekan sucht „die richtigen Köpfe“

Neben der Entscheidung über neue Studiengänge sei es ihm besonders wichtig, „die richtigen Köpfe“ zu finden. Zwei Professuren seien schon ausgeschrieben, die eine für Nachhaltigkeitsmanagement im Gesundheitswesen, die zweite im „Personal- und Changemanagement“. Bald komme noch eine Professur im Finanz- und Rechnungswesen dazu. „Und es wird bestimmt noch eine weitere Professur geben“, so Schmitz.

In schon einem Jahr sollen 200 neue Studienplätze im Bachelor- und 50 Plätze im Masterbereich entstehen. „Der Zeitplan ist ambitioniert“, gesteht Schmitz. „Wenn wir uns nicht in einer Neugründung befänden, hätte man sich für die Entwicklung und Akkreditierung der drei Studiengänge ein Jahr mehr Zeit gelassen.“ Die beiden neuen Bachelor-Studiengänge „Nachhaltiges Management in der Gesundheitswirtschaft“ und „Gesundheitsökonomie“, sollen zum Wintersemester 2023/ 2024 starten. Zudem soll ein Masterstudiengang angeboten werden, in dem Absolventen eines Pflegemanagement-Bachelors ökonomische Kompetenzen dazu erlangen können. „Die Nachhaltigkeit wird sich als Querschnittsthema aber im kompletten Department widerspiegeln“, betont der Gründungsdekan.