Bochum-Hordel. In Bochum-Hordel entsteht ein Neubaugebiet. Die Planungen waren umstritten, weil viele Bäume gefällt werden sollten. Was sich nun verändert hat.

Seit langem plant die Stadt Bochum auf eigenem Grundstück zwischen Röhlinghauser und Günnigfelder Straße ein kleines Neubaugebiet. Schon bei Bekanntwerden des Projekts vor zehn Jahren war die Kritik bei Anwohnern und in der Politik über die massiven Baumfällungen zugunsten neuer Wohnhäuser groß. Der Kampf galt insbesondere einigen großen Platanen, teils über 100 Jahre alt. Die Verwaltung hatte daraufhin Nachbesserungen versprochen. Jetzt gibt es eine Neufassung des Bebauungsplans. Was hat sich geändert?

Stadt Bochum: Wohnbaufläche wurde reduziert

„Die aktuell vorliegende Fassung reduziert die Wohnbaufläche zu Gunsten der vorhandenen Grünstrukturen. Hierbei bleiben die bereits bestehenden Platanen erhalten“, erklärt Nina Klein, Volontärin im Presseamt der Stadt Bochum, auf Anfrage.

Bürgerversammlung vor zehn Jahren

Im Februar 2012 fand eine Bürgerversammlung in der Hebammenschule statt. Im Rahmen der Bürgerversammlung wurden verschiedene städtebauliche Konzepte vorgestellt und diskutiert.

Von den Teilnehmern gingen verschiedene Anregungen, Bedenken und Forderungen, insbesondere zu den Themen Stellplätze und Parken, Straßenzustand, Baumerhalt und Nutzung von Leerstand, ein.

Dass es bis zur Baureife über sieben Jahre dauerte, hat mehrere Gründe: „Das Planungsamt musste den Bebauungsbereich vergrößern. Lange war nicht klar, welche Zukunft die Hebammenschule haben sollte. Inzwischen ist klar: Die Hebammen- und die Physiotherapieschule mit insgesamt 175 Schülern an der Günnigfelder Straße 176 bleibt erhalten. Sollte langfristig die Schule jedoch aufgegeben werden, so die Stadt, sei hier ebenfalls planerisch eine Wohnnutzung im Bestand vorgesehen, die dann als zweiter Bauabschnitt das Wohngebiet ergänzen würde.

Eigenheime und Mehrfamilienhäuser entstehen

Die Stadt will ein Wohngebiet in Unterhordel entwickeln und zudem auch selbst vermarkten. 30 neue Wohnungen sind vorgesehen. Dass für das Neubaugebiet viele alte Bäume, einige um die 100 Jahre alt, gefällt werden sollen, brachte Nachbarn auf den Plan.

In der ursprünglichen Vorlage für den Planungsausschuss hieß es: „Bäume innerhalb der Grundstücksfläche mit einer Größe von 12.800 Quadratmetern können nicht erhalten werden.“ Das hatten Nachbarn, aber auch auch die Bezirksvertretung Mitte heftig kritisiert. Nun heißt es: Im Bebauungsplan werden verschiedene öffentliche Grünflächen festgesetzt, in deren Bereich prägende Bäume vorhanden sind, die erhalten werden sollen.

Einige Bäume innerhalb der künftigen Baufläche aber, so stellte die Stadt bereits 2020 fest, seien stark beschädigt und müssten abgeholzt werden. Die Baumreihe an der Röhlinghauser Straße und die Bäume im Bereich des geplanten Regenrückhaltebeckens sollen aber bleiben. Ebenso wie die Bäume im Bereich der Hebammenschule und auf einer Grünfläche an der Planstraße innerhalb des Neubaugebiets.

Geplant sind Einzel- und Doppelhäuser, an der Röhlinghauser Straße sollen darüber hinaus zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden. Das Neubaugebiet entsteht auf dem Gelände der inzwischen abgerissenen Schule an der Röhlinghauser Straße; der dortige Bolzplatz wird ebenfalls überbaut. Für die Sportstätte wurde bereits ein neuer Standort gefunden südöstlich der Zeche Hannover. Auf einen Umweltbericht könne, so das Planungsamt, verzichtet werden.