Bochum/Witten. Erstmals nach 22 Jahren standen Frank Goosen und Jochen Malmsheimer wieder als „Tresenleser“ auf der Bühne. Es wurde ein denkwürdiger Abend.
Welch eine Rückkehr! Die „Tresenleser“ feierten am Mittwoch beim Zeltfestival Ruhr ein umjubeltes Comeback. Nach mehr als 20 Jahren standen Frank Goosen (56) und Jochen Malmsheimer (61) erstmals wieder gemeinsam auf der Bühne. Für sie und die 3000 Besucher war es ein denkwürdiger Abend. Jetzt geht’s auf Tour.
Hier sind die besten Bilder der „Tresenleser“-Rückkehr beim Zeltfestival!
In den 90er Jahren war das Duo „Tresenlesen“ Kult. Goosen & Malmsheimer begeisterten mit ihren Lesungen die Bochumer und weitere Ruhries: anfangs in Kneipen wie dem Puvogel oder Paddy’s Irish Pub, bald in größeren Hallen. Umso schmerzhafter war die Trennung im Jahr 2000. Beide brachten es alsbald zu bundesweitem Ruhm. Als Kabarettisten. Als Autoren. Als einzigartige Typen, der eine wie der andere. Ein Revival? Für Ewigkeiten undenkbar.
Zeltfestival Ruhr: Fans von einst haben die „Tresenleser“ nie vergessen
Inmitten der Corona-Pandemie die Wiederbelebung, anfangs mit einem Livestream im April 2021. „Wir waren wie ein Ehepaar, das sich getrennt hat. Die Reunion war für beide eine unglaubliche Befreiung“, erzählte Frank Goosen im WAZ-Gespräch im Februar. Damals stand fest, dass er mit Jochen Malmsheimer beim Zeltfestival Ruhr auftreten wird.
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Der Run auf die Karten dokumentierte: Die „Tresenleser“ sind unvergessen. Der brausende Applaus noch vor dem ersten Wort im ausverkauften Sparkassenzelt zeigte: Das Revier ist dankbar, die beiden Ausnahmekünstler zusätzlich zu ihren Solo-Gastspielen beim Zeltfestival wieder im Doppelpack erleben zu dürfen.
„Sommerpause“ der Kabarettisten dauerte 22 Jahre
Nichts, aber auch gar nichts haben die ziemlich besten Freunde an Wortgewalt, Witz und einem guten Stück Wahnsinn eingebüßt. Großartig schon der Einstieg, neu geschrieben von Malmsheimer, der bedeutsame Bochumer Geschehnisse während der 22-jährigen „Sommerpause“ ausrollt: den Bau des Exzenterhauses mit seinen „unegalen Klorollen“ (frei nach Walter Gropius: „Was sich nicht sprengen lässt, lässt sich überbauen“) ebenso wie die Gründung der Hochschule für Gesundheit, die leider keinen Einfluss auf den Krankenstand bei der Stadt Bochum gezeigt habe.
Was folgt, ist hochklassiges Kabarett, mit meist älterem Material, doch nach wie vor treffsicherer Alltagskomik. Bei der Leidensgeschichte über sein Scheitern beim Aufbau eines Kleiderschranks läuft Malmsheimer zur wutschnaubenden Höchstform auf. Goosen bleibt ihm bei seiner Hommage auf seine Omma und die Fußball-Verrücktheit im Pott dicht auf den Versen. Zu alter Kongenialität kehren beide bei ihren gemeinsamen Beiträgen zurück – darunter die ewig hinreißende Raketen-Sage um Sloegenkoegen und Hengenbeng.
Nach dem Zeltfestival gibt es weitere Live-Auftritte
Nach zweieinhalb Stunden Dauerlachen übt sich Frank Goosen in Bescheidenheit. „Ich fand’s überdurchschnittlich“, sagt er zum Finale. „Das war fantastisch!“, kontert eine Besucherin und hofft, die „Tresenleser“ fortan häufiger zu sehen.
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Die Chancen stehen gut. Goosen und Malmsheimer gehen nach ihrem Zeltfestival-Revival auf Tour. Am 5./6. September sind sie im Düsseldorfer Kommödchen und am 7. September beim Ruhrhochdeutsch-Festival in Dortmund zu Gast. Bis Dezember gibt es weitere Termine u.a. in Köln, Bonn, Stuttgart, Berlin und Oberhausen.