Bochum. Das E-Rezept kommt - allerdings noch auf Sparflamme. Zum Start der digitalen Verschreibungen beteiligen sich in Bochum erst zwei Arztpraxen.
Ab dem 1. September soll das klassische Papierrezept nach und nach durch das elektronische E-Rezept ersetzt werden. „Auch in Bochum geht es los“, kündigt Apotheken-Sprecherin Dr. Inka Krude an. Der Start ist allerdings übersichtlich. Nach Angaben von Dr. Eckhard Kampe, Bezirksleiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KVWL), werden die E-Rezepte in Bochum zunächst nur in zwei Arztpraxen ausgestellt.
E-Rezept in Bochum: Apotheken-Sprecherin erläutert, wie es funktioniert
Und so funktioniert’s:
– Bei ihrem Arzt bekommen gesetzlich versicherte Patienten nicht mehr das bislang verwendete rosafarbene Rezept, sondern einen digitalen Schlüssel, den sie mit ihrem Smartphone empfangen können.
– „Dieser Schlüssel kann an die Apotheke übermittelt oder dort vorgelegt werden, damit wir die Daten einsehen, verarbeiten und die verordneten Arzneimittel ausgeben können“, erklärt Inka Krude.
Anfangs gibt’s das Rezept meistens als Papierausdruck
Zu Beginn sei davon auszugehen, dass die meisten Patienten den digitalen Schlüssel als Papierausdruck erhalten. „Denn die technischen Hürden sind hoch“, wissen Krude und Kampe. „Hier sind aber derzeit einfachere, alternative Wege in der Umsetzung.“
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Das E-Rezept lasse sich auch vorab an die Apotheke schicken. „Wenn die Patienten zu uns kommen, liegt das Medikament schon bereit“, so Krude. Wer nicht selbst in die Apotheke kommen kann, habe die Möglichkeit, den Rezept-Schlüssel an Angehörige zu übermitteln oder den Botendienst zu nutzen. „Natürlich können Patienten auch weiterhin direkt in der Apotheke den Schlüssel auf ihrem Smartphone vorzeigen“, betont Krude.
Medikamente gibt’s weiterhin auch ohne Smartphone
Für das Empfangen und Verwalten von E-Rezepten wird eine kostenlose und werbefreie App heruntergeladen. „Vor der ersten Nutzung muss die App freigeschaltet werden“, erläutert Krude. Dazu werden, die elektronische Gesundheitskarte und eine PIN der Krankenkasse benötigt. „Wenn etwas nicht klappt, sind wir gerne da“, versichert die Sprecherin.
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Auch wer kein Smartphone besitzt oder es nicht für medizinische Daten nutzen möchte, werde weiterhin seine Medikamente in der Apotheke erhalten. Krude: „Der Schlüssel für den digitalen Datensatz kann in der Arztpraxis auch ausgedruckt und in der Apotheke eingelesen werden.“
KVWL: Zahl der teilnehmenden Praxen wird sich schnell erhöhen
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung beteiligen sich in Westfalen-Lippe rund 250 Praxen an der Einführung des E-Rezepts. „Im Anschluss soll die Anzahl sukzessive gesteigert werden, um die Funktionsfähigkeit in der Arbeitsrealität der Ärzte erproben zu können“, sagt KVWL-Vorstand Thomas Müller.
„In Westfalen-Lippe sollen es zeitnah 1000 teilnehmende Praxen werden“, ergänzt Bezirksleiter Eckhard Kampe. „Relativ schnell“ würden dann auch deutlich mehr Ärzte in Bochum mit den digitalen Rezepten arbeiten.
Informationen gibt es auf kvwl.de/themen-a-z/erezept