Bochum-Linden. Nach einer Beschwerde aus der Nachbarschaft muss der TC Bochum-Süd nun auf seine Tribüne verzichten. Nicht das einzige Problem für den Verein.
Der Tennisclub Bochum-Süd, neben dem Südbad in Bochum-Linden gelegen, darf ab sofort seine Tribüne nicht mehr benutzen. Nach einer Beschwerde aus der Nachbarschaft hat die Stadt Bochum den Betrieb ab sofort und auf Dauer untersagt. Auch seine Feier zum 50. Jubiläum muss der Verein nun anders gestalten als geplant.
Nachbar beschwert sich: Tennisclub Bochum-Süd muss Tribüne sperren
Mit einer Kette und einem Verbotsschild haben der Vorsitzende Michael Westib und seine Vorstandskollegen den Tribünenbereich nun abgesperrt. Die Stahlsitzschalen werden entfernt. „Wenn ein verschlagener Tennisball dort landet, darf dieser aber noch geholt werden“, räumt Westib ein. Die Vereinsmitglieder werden über die Internetseite des Clubs und per E-Mail informiert.
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Nach der Beschwerde eines Nachbarn habe sich die Stadt die Baugenehmigung für die Tribüne anschauen wollen, berichtet Westib. „Doch die haben keine gefunden, weil es offenbar keine gibt.“ Im aktuellen Vorstand, dem Westib seit einem Jahr vorsteht, wusste das niemand. Das Bauordnungsamt der Stadt Bochum hatte dem Club die Nutzung der Tribüne daraufhin untersagt, weil diese weder genehmigt noch aufgrund der Grenzlage zum Nachbargrundstück genehmigungsfähig sei.
Tennisclub Bochum-Süd muss auch mit Jubiläumsfeier umziehen
Im Verein fügt man sich notgedrungen. „Wir haben ja keine Handhabe“, sagt der Präsident. Auch nicht gegen weitere Beschwerden von nebenan wegen Ruhestörung nach 22 Uhr. „Es muss wohl ein paar Mal vorgekommen sein, dass die Terrasse unserer Gastronomie noch nach 22 Uhr besetzt war“, sagt Westib. Auch da könne man nichts machen. „Da ist der Nachbar im Recht.“
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Im Verein achte man nun noch genauer auf die Einhaltung der Ruhezeiten, versichert Michael Westib. Deshalb hat man auch die Planung für die 50-Jahr-Feier umgeschmissen. Diese sollte ursprünglich mit 250 Leuten am 23. September in der Tennishalle stattfinden. In einem Vorgespräch mit der Stadt sei dem Tennisclub klar gemacht worden, „dass die Band um 22 Uhr aufhören muss. Anschließend darf nur leise Musik gespielt werden und das Ganze hat um Mitternacht beendet zu sein“, so Westib.
Zweitgrößter Tennisclub Bochums
Der Tennisclub Bochum-Süd, Halfmannswiese 70, in Linden ist laut Vorsitzendem Michael Westib der zweitgrößte Tennisverein in Bochum. „Nach Rot-Weiß Stiepel. Wir haben 403 Mitglieder, davon 120 Kinder und Jugendliche“, ist der Präsident vor allem auf den hohen Nachwuchsanteil stolz.
Zehn Jugendteams seien regelmäßig im Einsatz, dazu sind 20 Herren- und Damenmannschaft für den Ligabetrieb angemeldet. Am höchsten spielen die Herren 30 – in der Verbandsliga.
Kontakt: www.tc-bochum-sued.de .
Das benachbarte Südbad hat keine Probleme mit der Nachbarschaft. „Davon ist uns nichts bekannt“, teilt Wasserwelten-Sprecher Kai Krischnak auf WAZ-Anfrage mit.
„Das ist für uns natürlich keine Option“, sagt der Vorsitzende der Tennisfreunde. „Und so etwas wie auf der Freilichtbühne in Wattenscheid, wo um 22 Uhr einfach der Saft abgedreht wird, wollen wir hier auch nicht erleben.“ Also hat man umdisponiert und feiert nun am 22. Oktober im Eisenbahnmuseum. „Die Party soll ja auf jeden Fall länger gehen. Und dort finden wir beste Bedingungen dafür vor“, blickt Westib voraus. „An diesem außergewöhnlichen Ort – in der Wagenhalle 1, umgeben von alten Dampflokomotiven und Personenwagen – lässt es sich gut feiern.“
Die Aufgabe der Tennistribüne derweil könne der Club gut verkraften, sagt Michael Westib. „Sie bietet etwa 40 Leuten Platz, wurde aber ohnehin kaum genutzt. Nur ab und zu hat dort mal jemand gesessen, um sich ein Spiel anzusehen.“
Der Eintrittspreis für die 50-Jahr-Feier im Eisenbahnmuseum beträgt pro Person 33 Euro (inklusive Buffet). Karten gibt es in der Vereinsgastronomie sowie bei Klaus Ehl (0170 235 22 05, ehl-bochum@t-online.de), Holger Voßnacke (0170 754 45 38, holger.vossnacke@gmx.de) und Michael Westib (0163 966 87 92, michael.westib@gmx.de). Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr.