Bochum. In einigen Monaten soll das Millionenprojekt „Viktoria Karree“ in der City von Bochum fertig sein. Schon jetzt hat es der Investor verkauft.

Das Millionenprojekt „Viktoria Karree“ im Zentrum von Bochum hat offenbar einen neuen Eigentümer. Noch vor der geplanten Fertigstellung des Geschäftsquartiers mit einer Mietfläche von 37.500 Quadratmetern Anfang 2023 hat es der Hamburger Investor HBB an eine Fondsgesellschaft aus Bayern verkauft. Der kalkulierte Kaufpreis liegt bei knapp 125 Millionen plus Erwerbsnebenkosten, heißt es.

Von einem Vorvertrag über Verkauf des Viktoria Karrees ist die Rede

Auskunft über den Verkauf gibt es von der HBB nicht. Nur so viel ist zu hören: Dem Vernehmen nach soll es sich um einen Vorvertrag handeln, für dessen Inkrafttreten erst noch einige Bedingungen erfüllt werden müssen.

Immerhin heißt es im Lagebericht 2021 der LHI Viktoria Karree Bochum GmbH & Co. geschlossene Investment-KG, dem Käufer: Die Tochtergesellschaft „LHI Objekt Bochum“ habe „mit Grundstückskaufvertrag vom 30.11.2021 die Projektentwicklung „Viktoria Karree“ in Bochum erworben.“ Der vorläufige Kaufpreis der Investition betrage 111,3 Millionen Euro. Und: „Die Übernahme von Besitz, Nutzen und Lasten des Viktoria Karrees in Bochum wird nach Fertigstellung der Projektentwicklung, voraussichtlich im Januar 2023, erfolgen.“

Sparkasse Bochum hat offenbar Kreditzusagen gegeben

In die Finanzierung des Kaufs sei auch die Sparkasse Bochum als Kreditgeber eingebunden, heißt es im besagten Lagebericht. Demnach sei beabsichtigt worden, einen Kreditvertrag in Höhe von 68 Millionen abzuschließen. Die Sparkasse habe 2021 eine Finanzierungszusage gegeben. Auf Anfrage dieser Redaktion heißt es bei der Sparkasse: „Ihre Fragen betreffen vertrauliche Informationen, die dem Bankgeheimnis unterliegen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir diese nicht weitergeben dürfen.“

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Banken-Trio finanziert Bau

Die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) in Hamburg baut und betreibt Einzelhandelsflächen und Einkaufszentren.

In das Viktoria Karree mit 37.500 Quadratmetern Mietfläche, 21.000 m² Bürofläche, 8000 m² Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomiefläche sowie 6500 m² Fläche für ein Hotel und 2000 m² für ein Fitnessstudio sollen nach HBB-Angaben Investitionen in Höhe von 150 bis 160 Millionen Euro fließen.

Ein Banken-Trio finanziert den Bau mit 116 Millionen Euro. Die Deutsche Hypothekenbank stellt 66 Millionen Euro zur Verfügung, Sparkasse Hannover und Sparkasse Dortmund beteiligen sich mit je 25 Millionen Euro an der Finanzierung.

Ausschüttungen in Höhe von bis zu 84 Millionen Euro verspricht sich der neue Viktoria-Karree-Eigner bis zum Ende der Laufzeit des Fonds. Durch die Vermietung von bislang 99,4 Prozent der Gesamtfläche würden jährlich gesicherte Mieteinnahmen von gut 4,3 Millionen erzielt. Größter Mieter ist die Stadt Bochum mit etwa 15.000 Quadratmetern. Zuletzt habe die Fitness-Kette Easyfitness einen Mietvertrag für Flächen im Viktoria Karree unterzeichnet.

Stadt soll Aufteilung des Grundstücks zugestimmt haben

Im ersten Quartal 2022 sollte die Aufteilung des Grundstücks, „die geplante Realteilung“, wie es heißt, vorangetrieben werden. Das Quartier sei als Ganzes genehmigt worden und entstehe auf einem Grundstück. Aber: „Zur Veräußerung der einzelnen Bauteile an unterschiedliche Käufer muss das Grundstück realgeteilt werden.“ Die Stadt Bochum habe zwischenzeitlich die Realteilung genehmigt.

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Die LHI Gruppe aus Pullach bei München hat nach eigenen Angaben allein im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Euro in neue Projekte investiert. Insgesamt verwalte sie Werte im Höhe von 14,4 Milliarden Euro. Allein 15 Immobilien seien 2021 im Wert von 274 Millionen Euro erworben worden. Der Schwerpunkt lag auf Büro- und Infrastrukturimmobilien.