Bochum. Komm, wir gehen ins „Trallafitti“: Eine neue Partykneipe in Bochum hat sich einen alten Ruhrpott-Namen verpasst. Das sorgt für Missverständnisse.
Neulich erkundigte sich ein Anrufer, ob er einen Tisch in der Pizzeria reservieren kann. „Der hat ernsthaft gedacht, wir sind ein italienisches Restaurant“, sagt Frank Bartram und lacht: „Der kann nicht von hier sein.“ Tatsächlich steht der Name seiner Kneipe eher für Ruhrpott denn für Rimini: In der Bochumer Innenstadt geht man jetzt nicht nur auf, sondern auch ins „Trallafitti“.
„Trallafitti“ in Bochum: Neuanfang nach acht Jahren „Jack’s“
Feier, Trubel, Vergnügen, heiteres Beisammensein: So übersetzt das Wörterbuch des Ruhrgebiets den Begriff „Trallafitti“. Im Duden taucht er nicht auf, ist hier im Revier aber seit Generationen gebräuchlich. Für Frank Bartram markiert er einen Neuanfang nach schwierigen Jahren.
Im Sommer 2020, nach acht Jahren, musste er seine Diskothek „Jack’s“ (früher „Pflaumenbaum“) am Buddenbergplatz schließen. Es war der erste Club in Bochum, der in der Corona-Krise auf der Strecke blieb. „Das Schlimmste ist: Es gibt keine Perspektive“, sagte Bartram damals.
Es dauerte eineinhalb Jahre, ehe der Gastronom wieder Land sah.
Der Name ist „Ruhrpott pur“, sagt der Chef
Nach dem Aus für die Bochumer Kneipen-Institution „Oblomow“ hatte 2020 am Ostring unweit des Hauptbahnhofs ein Imbiss eröffnet. „Ende 2021 erfuhr ich, dass für den Laden ein neuer Pächter gesucht wird“, berichtet Bartram. Wenig später fiel die Entscheidung: Hier will der 50-Jährige beruflich nochmal neu beginnen.
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Im Frühjahr, nach aufwändigem Umbau, ging das „Trallafitti“ an den Start. Wie es zu dem Namen kam? „Von Anfang an war klar, dass es eine Ruhrpott-Kneipe werden soll. Ich durchforstete die einschlägigen Revier-Wörterbücher – und stieß auf ,Trallafitti’. Das war ein Volltreffer. Das ist Ruhrpott pur.“
Spaß und Stimmung auf 160 Quadratmetern
Am Eröffnungswochenende habe die Menschenschlange bis zum Mercure-Hotel gereicht, sagt Frank Bartram. Auch viele ehemalige Stammkunden des „Jack’s“ (hier firmiert jetzt eine Krankenkasse) wollten die neue Location kennenlernen.
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Nein, Bartram hat kein zweites „Jack’s“ geschaffen. Das „Trallafitti“ ist mit 160 Quadratmetern deutlich kleiner, verfügt über einen Gastraum mit opulenter Theke und einen Saal. „Spaß und Stimmung werden aber auch hier geboten“, verspricht der Chef und hält dafür einen Musikmix aus den 80er und 90er Jahren, Schlager und Charts bereit. Donnerstags steigt die „Ein-Euro-Nacht“ für Studenten, freitags gibt’s Vergünstigungen mit der „Kumpel-Karte“.
VfL-Fans können sich im „Trallafitti“ warm feiern
Der VfL Bochum spielt eine große Rolle. Zwar werden die Spiele nicht live gezeigt. „Aber bei uns treffen sich die VfL-Fans, bevor sie ins Stadion gehen. Hier ist ihre erste Station.“ Das „Trallafitti“ ist deshalb vier Stunden vor jedem Heimspiel geöffnet. Nach dem Abpfiff wird weiter gefeiert.
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Eine Küche ist vorhanden. „Leider fehlt uns aktuell das Personal. Wir hoffen aber, dass wir bald auch Speisen servieren können“, sagt Bartram.
Vielleicht ist ja dann auch eine Pizza dabei.