Bochum-Weitmar. Die neue Baustelle Kohlenstraße bringt Anwohner und Verkehrsteilnehmer auf die Palme. Die Stadt Bochum habe schlecht geplant und informiert.
In der von Straßenbaustellen schwer geprägten und genervten Stadt Bochum ist eine weitere hinzu gekommen: Die neue Baustelle im Bereich der Kohlenstraße 140 (zwischen Kreisverkehr und Am Umweltpark) sorgt derzeit für Verkehrsprobleme und Umleitungen. Anwohner kritisieren die Informationspolitik und das zeitliche Vorgehen der Stadt Bochum.
Anwohner und Verkehrsteilnehmer in Bochum genervt
Laut Stadt Bochum ist die Straße aufgrund von Kanal- und Stromanschlussarbeiten in Höhe Kreisverkehr voll gesperrt: „Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis zum 31. Juli. Umleitungen sind ausgeschildert“. Eine Vorabinformation von der Stadt hatte es nicht gegeben, weshalb Anwohner und Verkehrsteilnehmer überrascht waren. „Insgesamt auch hier eine schlechte Baustellenplanung und -Information durch die Stadt Bochum, besonders auch was die Hinweisschilder zur Führung des Lkw-Verkehrs im Baustellenbereich und die Informationen an die Gewerbetreibenden betrifft“, kritisiert Anwohner Roman Peus.
Kritik an Stadt Bochum
Und er sagt weiter: „Nach einem Gespräch mit der örtlichen Bauleitung bezweifele ich, dass die Arbeiten in einer Woche erledigt sein werden. Die Absprachen waren wohl nicht optimal.“ Die Baustelle samt der Sperrung sei am Samstag eingerichtet worden, doch die eigentlichen Arbeiten hätten erst am Montag begonnen. Peus: „Die Strecke war also zwei Tage gesperrt, ohne dass dort was passiert ist.“ Das hieße also, dass zwei Tage verschenkt worden sind, die von der Stadt Bochum beauftragte Baufirma hätte also schon früher anfangen können. „Ein Unding, denn es gab offenbar eine mangelnde Absprache zwischen Stadt und Firma.“ Und er betont, das habe ihm ein örtlich tätiger Baumitarbeiter gesagt, dass die Firma bei einer rechtzeitigen Information früher hätte anfangen können.
Roman Peuß geht noch weiter: „Bochum ist von Baustellen geprägt. Doch was die Absprachen innerhalb der Verwaltung und mit den beauftragten Firmen anbelangt, läuft hier offenbar einiges nicht optimal. Und das sehen wir auch an diesem Beispiel.“ Der 69-jährige Anwohner ist deshalb stinksauer, auch wenn derzeit durch die Umleitung weniger Verkehrslärm vor seiner Haustür herrsche.
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Schlechte Planung und Information
Er bemängelt unter anderem, dass die Hinweisschilder auf die Sperrung an der Essener Straße so schlecht aufgestellt seien, dass man sie nicht nur erst spät erkennen könne, sondern auch um sie herumkurven müsse. Und es komme hinzu, „dass große Lkw beim Abbiegen so weit ausholen müssen, um auf die Kohlenstraße abzubiegen, dass sie bis auf die Straßenbahngleise gelangen. Wer hat denn so etwas geplant, alles andere als optimal“, fragt sich Roman Peus.
Stadt Bochum sieht keine Fehler
Die Stadt Bochum betont auf WAZ-Nachfrage, alles richtig gemacht zu haben, auch hinsichtlich des Informationsflusses an die örtlichen Gewerbetreibenden, die mit ihren Lkw bis zum Gewerbegebiet Obere Stahlindustrie kommen können.
„Das städtische Tiefbauamt stellt nach Prüfung der Baumaßnahme Bauunternehmen die Sperrgenehmigung aus. Diese Genehmigung enthält die Auflage, dass der Genehmigungsinhaber (oder eine von ihm beauftragte Firma) die Anlieger über die Baumaßnahme informieren muss“, so Stadtsprecherin Karolin Breitschädel.
„Eine separate Info an die Gewerbetreibenden ist nicht vorgesehen – sie zählen zu den Anliegern. Die ausgeschilderten Umleitungen gelten für alle Verkehrsteilnehmenden.“ Eine eigene Umleitung für Lkw sei in der Regel nicht erforderlich. „Nur wenn die vorhandene Umleitung für Lkw nicht befahrbar wäre (zum Beispiel wenn die Durchfahrt oder das Abbiegen für Lkw verboten wäre oder es auf der Umleitung entsprechende Höhen- bzw. Gewichtsbeschränkungen gäbe), würde die Lkw-Umleitung zusätzlich ausgeschildert werden, so die Stadt Bochum weiter.