Bochum. Bochum braucht Gewerbeflächen. Alte Industriehallen sollen dafür weichen. Vorher müssen Schadstoffe entsorgt werden: Asbest, Teer, PCB.

Beim geplanten Abbruch von Industriehallen und Ruinen auf dem früheren Werksgelände der Bochumer Verein Verkehrstechnik (BVV) GmbH nahe der Innenstadt von Bochum rechnet die Stadt mit „einer hohen Belastungssituation“. Es geht um Schadstoffe.

Experten rechnen mit Asbest, Teer, PCB und anderen Schadstoffen

Asbest, Teer, PCB, schwermetallhaltige Baustellen, Restflüssigkeiten und Reststoffe, Altöle und Tankanlagen erwarten Experten nach einer ersten Begutachtung des insgesamt etwa sieben Hektar großen Geländes. Enthalten sind die Stoffe z.B. in Dachpappe, in Fugen und Fugendichtungen, in Rohrummantelungen sowie in Mörtel.

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Seit einem Flächentausch mit dem BVV 2020 ist die Stadt Eigentümerin des Geländes. Sie will dort mittelfristig zentrumsnahe Gewerbeflächen anbieten. Bis 2025 sollen dazu erst einmal die alten Gebäude abgerissen und die Schadstoffe beseitigt werden. Aus einem Statikgutachten von 2017 geht hervor, dass die Hallen „in einem stark baufälligen, einsturzgefährdeten Zustand“ sind. Das führt zu Einschränkungen. Einige Gebäude dürfen gar nicht oder nur unter bestimmten Umständen betreten werden. Andere, wie etwa das unterkellerte Gebäude 35, dürfen nicht mit einem Bagger und anderem schweren Gerät befahren werden.

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Kosten werden auf 3,5 Millionen Euro geschätzt

Ausgeschrieben werden gerade die Planung der Abrissarbeiten und die sogenannte Baufeldfreimachung. Etwa 2,5 Millionen Euro wird der Abbruch diverser Hallen voraussichtlich kosten. Eine weitere Million Euro wird für den Bau neuer Giebelwände veranschlagt, die hochgezogen werden müssen, weil einige Hallen nur zum Teil abgerissen werden. Der BVV will die Gebäude auf „seiner Seite“ weiterhin nutzen.

Die Abbrucharbeiten sind mit einigen Herausforderungen verbunden. „Das gesamte Gelände ist mit Kellern, unterirdischen Hohlräumen, Gängen, Bunker etc. durchzogen“, heißt es in einer Ausschreibung. Außerdem seien Methanausgasungen zu erwarten.

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Hallen sollen 2024/25 abgerissen werden

Bevor die Abrissarbeiten beginnen, soll das gesamte Gelände noch einmal in Sachen Schadstoffe und Artenschutz untersucht werden. 2014 hatte es bereits eine Untersuchung gegeben, die sich mit der Frage nach möglicherweise schützenswerten Pflanzen und Tieren beschäftigt hat. Das Ergebnis damals: Artenschutzrechtlichen Belange seien „kein unüberwindbares Hindernis“ für den geplanten Abbruch. Bis 2023 soll ein neues Artenschutzgutachten vorliegen. Abgerissen werden sollen die Hallen dann 2024/25. Insgesamt sind dafür 18 Monate vorgesehen.