Bochum. Vor knapp einem Jahr war auch Bochum vom Hochwasser der Ruhr stark betroffen. Welche Konsequenzen wurden draus gezogen? Was hat sich geändert?
Hat das „Jahrhunderthochwasser“ einen nachhaltigen Effekt? Wie rüstet sich Bochum gegen weitere zu erwartende Starkwetter-Ereignisse? Nun, an einigen Stellen hat sich tatsächlich etwas getan.
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Hochwasser in Bochum – an diesen Stellen hat sich nach der Flut etwas getan
So hat das Hochwasser die Diskussion um die geplante Bebauung des Grabelandes am Ruhrort neu entfacht. Die Straße „Am Ruhrort“ ist nach Angaben der Feuerwehr der tiefste Punkt in Dahlhausen. Beim Hochwasser wurde das Grabeland geflutet, es erfüllte seine Funktion als wasseraufnehmende Freifläche.
Wie wäre das, wenn dort 64 Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern gebaut würden – wie aktuell geplant? Die Flut sorgte für ein Umdenken. Bei der Stadt hat man ein Ingenieurbüro damit beauftragt, die Veränderungen durch das geplante Neubaugebiet mit zu berücksichtigen. Ergebnisse des Gutachtens werden wohl erst im August vorliegen. Erst dann entscheide sich, wie es weitergeht.
Auch der Ruhrverband hat das Hochwasser zum Anlass genommen und an der Messtechnik gearbeitet, um für künftige Hochwasserereignisse besser gerüstet zu sei.
Auch Langendreer war betroffen
Während der Flut war die Stromversorgung im Pumpwerk Langendreer ausgefallen, da Wasser in den Elektrikraum eingedrungen war. Die Pumpen wurden durch eine Notstromversorgung betrieben. Die Bochumer Stadtwerke haben nun einen Schaltschrank an einer höheren, überflutungssicheren Stelle installiert. Im Bereich Ruhrmühle wurde der Schaltschrank des Pumpwerkes durch eindringendes Wasser außer Betrieb gesetzt. Auch hier wird der Schaltschrank höher gesetzt.
Durch den Damm des Regenrückhaltebeckens „Höfestraße drang damals Wasser. Hier wurde ein Bodengutachter beauftragt. Nach Abschluss der Untersuchungen und Auswertung der Ergebnisse soll der Damm gemäß den Anforderungen aus dem Gutachten verstärkt werden.
Pontonbrücke: Schäden sollen bald behoben werden
Eine Fachfirma soll nun die Hochwasserschäden an der Pontonbrücke beheben.
Laut der Stadt wurden die Stadtbahn- bzw. U-Bahn-Anlagen bereits in vergangenen Jahren an vermehrt auftretende Starkregenereignisse angepasst. Hier wurden insbesondere die Eingänge der U-Bahnanlagen gegen Überflutungswasser gesichert.
Starkregenberater der Stadt helfen Bürgern bei der Überflutungsvorsorge sowie im Schadensfall.