Bochum. Ende 2014 hat Opel sein Werk in Bochum geschlossen. Die Stadt will nun den Opelring vor dem Fabrikgelände umbenennen. Das stößt auf Kritik.

Mehr als 50 Jahre lang gehörte Opel untrennbar zu Bochum. Nach der Schließung des Autowerks Ende 2014 haben sich Stadt und Unternehmen immer weiter voneinander gelöst, zuletzt durch den Ausstieg des Unternehmens aus der Entwicklungsgesellschaft Bochum Perspektive. Nun soll die nächste Trennung kommen. Bochum will den Opelring, den Zubringerverteiler zum früheren Autowerk, umbenennen.

Aus Opelring soll Tsukuba-Ring werden

Tsukuba-Ring soll der Kreisel in Zukunft heißen, wenn es nach der Stadtverwaltung geht. Sie schlägt eine Namensänderung vor, um nach dem Umbau des Außenrings und der Aufwertung eines Abschnitts zur A 448 allen Partnerstädten Bochums wieder gerecht zu werden.

Auch interessant

Die entfallenen Abschnitte Oviedo- und Donezk-Ring sollen als Teil des jetzigen Sheffieldrings wieder in Erscheinung treten. Und: „Um auch die Partnerstadt Tsukuba mit einzubinden, schlägt die Verwaltung die Umbenennung des Opelrings in Tsukuba-Ring vor“, heißt es in einer Vorlage für den Haupt- und Finanzausschuss. Er wird in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause über die Namensänderung entscheiden.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Kreisel heißt seit 1995 Opelring

Seit 1995 gibt es den Straßennamen Opelring, benannt nach dem Autowerk der Adam Opel AG. Mit einer Namensänderung verschwindet der Name „Opel“ nicht aus dem Straßennamenverzeichnis, argumentiert die Stadt auf Nachfrage dieser Zeitung. Er würde in direkter Nähe zum Opelring erhalten bleiben. Denn: Im Bereich des alten Werksgeländes, das mittlerweile Mark 51/7 heißt, „wurde eine Straße nach einer Frau benannt, die die Firma Opel bestens repräsentiert und an den Standort erinnert: die Sophie-Opel-Straße“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.

Auch interessant

Die geplante Umbenennung trifft trotzdem auf Kritik. So etwa in der Bezirksvertretung Ost. Die Fraktionen von SPD und Grünen schlagen vor, es beim Opelring zu belassen.

Auch interessant

Und das aus zwei Gründen: Eine rein funktionale Straße ohne Anwohner sei „kein schönes Signal an eine neue Partnerstadt“, heißt es in ihrem Änderungsantrag. 2019 hatten Bochum und Tsukuba (Japan) eine Partnerschaft geschlossen. Und: Trotz der umstrittenen und heftig kritisierten Werksschließung habe Opel die Stadt Bochum mitgeprägt. „Tausende von Bochumerinnen und Bochumern haben in den Opel-Werken gearbeitet und Millionen von Fahrzeugen produziert.“ Will sagen, der Autobauer gehört zur Stadtgeschichte ebenso wie andere prägende Unternehmen.

Auch interessant

Alternativvorschlag für Außenring: „Allee der Partnerstädte“

Um dennoch die Wertschätzung für die Partnerstädte auszudrücken, schlagen die Bezirkspolitiker vor, den Sheffieldring in seiner gesamten Länge von der Wittener Straße bis zum Harpener Hellweg sowie den Nordhausenring von der A 448 bis zur Wittener Straße als eine Straße in die „Allee der Partnerstädte“ umzubenennen. Entlang der Allee sollen Hinweise auf die Partnerstädte errichtet werden.