Bochum. Vor den Tarifgesprächen für die Metall- und Elektroindustrie scheiden sich die Geister. Deutliche Worte – aus beiden Lagern – kommen aus Bochum.
Die IG Metall NRW fordert in den anstehenden Tarifgesprächen in der Metall- und Elektroindustrie mit den Arbeitgebern einen Anstieg der Löhne und Ausbildungsvergütung um acht Prozent für zwölf Monate.
Arbeitnehmer sagen, sie hätten lange Rücksicht genommen
„In den vergangenen Jahren waren wir zurückhaltend, um der Krise gerecht zu werden“, so Michael Gehrke, Betriebsratsvorsitzender bei der Vogelsang Elektromotoren GmbH in Bochum-Wattenscheid. „Jetzt brauchen die Beschäftigten ein deutliches Plus im Portemonnaie.“ Die IG Metall Ruhrgebiet vertritt mehr als 37.000 Beschäftigte in der Region.
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Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer der Gewerkschaft, argumentiert: „Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Auftrags- und Ertragslage in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte.“
Arbeitgeberverband spricht IG Metall Realitätssinn ab
Deutliche Kritik üben die Metall-Arbeitgeber im Mittleren Ruhrgebiet. Dirk E. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Ruhr/Vest mit Sitz in Bochum, sagt: „Forderungen nach einer Entgeltsteigerung von sieben bis acht Prozent zeugen von fehlendem Realitätssinn.“
Die Gewerkschaft würde die Situation der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie schönreden. „Alle Unternehmen leiden derzeit unter enormen Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe, die in der Regel nicht an Kunden weitergegeben werden können. Die Unternehmer, mit denen ich mich regelmäßig austausche, sind fast schon fassungslos angesichts der nun auf dem Tisch liegenden Forderungsempfehlung.“
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In der Stahlindustrie hat es vor einigen Tagen einen Tarifabschluss gegeben, den es in dieser Höhe schon lange nicht mehr gegeben hat. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich darauf geeinigt: 6,5 Prozent mehr Lohn und Ausbildungsvergütung für eine Laufzeit von 18 Monaten.