Bochum. Die Premiere von „Hoffen und Sehnen“ steigt auf dem Vorplatz. Über 20 Darsteller, eine Live-Band, bunte Kostüme und sogar ein Moped mischen mit.
Unter dem Titel „Hoffen und Sehnen“ zeigt das Schauspielhaus Bochum ab Samstag, 18. Juni, ein großes Open-Air-Theater auf dem Vorplatz. Und die Voraussetzungen für einen beglückenden Theaterabend unter freiem Himmel sind alle gegeben: Die Tribüne für 400 Zuschauer steht, die Proben laufen auf Hochtouren, das Wetter wird hochsommerlich: „Wir können es kaum noch abwarten“, sagt die Regisseurin Liesbeth Coltof.
Open-Air-Theater auf dem Vorplatz des Schauspielhauses Bochum
Nach dem riesigen Erfolg mit „Die unendliche Geschichte“ ist die niederländische Theatermacherin zurück an der Königsallee. „Wir feiern hier ein großes Fest“, sagt sie. „Das wird sehr abwechslungsreich und lustig.“ Mit Freiluft-Aufführungen hat Coltof einige Erfahrungen: In Holland brachte sie schon ein Theaterspektakel für 50.000 Zuschauer auf die Bühne. Für „Hoffen und Sehnen“ wird auch am Schauspielhaus die große Maschine angeworfen: Mit dabei sind über 20 Darsteller, eine Live-Band, ständige Kostümwechsel und eine traumschöne Bühne, die aus dem Theatergebäude selbst besteht.
Dabei soll „Hoffen und Sehnen“ durchaus auch ein Abend zum Nachdenken sein. Der Essener Autor Akin Emanuel Sipal erzählt darin die Geschichte türkischer und polnischer Migranten, die (mehr oder weniger freiwillig) im Ruhrgebiet ihre Heimat gefunden haben. Halil, einen älteren türkischen Mann, hat das Leben in der Fremde todunglücklich gemacht. Minka, eine junge Polin, möchte zurück in das Dorf, aus dem ihre Mutter kommt. Auf dem Vorplatz des Schauspielhauses begegnen sich die beiden und erzählen einander von ihrem Leben zwischen Hoffen und Sehnen. „Die eine möchte raus aus dem Korsett des Alltags, der andere muss immer weitermachen im Hamsterrad“, sagt Sipal.
Auch die Stadt Bochum tritt in einem riesigen Kleid auf
Viele auch allegorische Figuren mischen auf der Bühne mit: darunter die Hoffnung und die Sehnsucht. Schauspielerin Romy Vreden verkörpert in einem riesigen Kleid die Stadt Bochum höchstselbst. Mit hinein spielt auch die Geschichte des Kortländer-Kiezes am Rande der Innenstadt, einst ein polnisches Viertel. Es gibt viel Musik, ein Auto und ein Moped kreuzen die Bühne. „Das wird ein Abend, in dem man lachen, aber auch etwas lernen kann“, verspricht die Regisseurin.
Premiere am Samstag, 18. Juni, um 19 Uhr (ausverkauft). Wieder am 19., 21., 22., 23., 24., 25., und 26. Juni. Bei strahlendem Sonnenschein wird empfohlen, eine Kopfbedeckung mitzubringen. Karten: 0234 33 33 55 55.