Bochum. Wenn die Kuppel live zur DJ-Musik „bemalt“ wird: Das „Metaversed!“ bringt VR-Technik, Kunst und Gaming ins Planetarium Bochum. Und auch das.
Es wird dunkel. Dann taucht im All ein riesiger Planet auf, auf dem kleine Figürchen herumhüpfen, in große Krater hinein schauen, die sich versetzen, umbauen und anmalen lassen. So wurde die Kuppel des Planetariums Bochum noch nie genutzt: Beim „Metaversed!“-Wochenende werden Interessierte in virtuelle Realitäten, alte Konsolenspiele und interaktive Kuppel-Shows entführt.
„Metaversed“ bringt Kunst, Gaming und VR-Technik ins Planetarium Bochum
Mit dem viertägigen Programm voller kunstvoller, unterhaltsamer Shows und Computerspiele – kurz Gaming – ist Tobias Wiethoff „ein neuer Streich“ gelungen. Der technische und künstlerische Leiter der Veranstaltung „Metaversed“ (übersetzt: Eintauchen in eine virtuelle Welt) habe bereits in der Vergangenheit die neuen technischen Möglichkeiten der Kuppel für interaktive Veranstaltungen, beispielsweise das , genutzt. Bei dieser Veranstaltung wolle er diese Möglichkeiten nicht nur Künstlerinnen und Künstlern, sondern auch Entwicklerteams zugänglich machen.
Neben zahlreichen Shows und Veranstaltungen in der Kuppel, können Besucher am gesamten Wochenende im Rundflur des Planetariums an verschiedenen Stationen einen „Streifzug durch mehrere Jahrzehnte digitaler Interaktivität“ bei Computerspielen machen. „Angefangen bei frühen Videospielen wie Pong entlang berühmter Arcade-Klassiker und den Konsolen-Highlights der 90er, landet man rasch bei immersiven Spielerlebnissen und aktuellen Virtual-Reality-Titeln der 2020er Jahre“, teilt das Planetarium mit.
Planetarium und „Places“-Festival laden zum 24-Stunden „Immersive Hackathon“ ein
Als „Herzstück des ,Metaversed!’-Wochenendes“ gilt der Entwicklerwettbewerb – genannt „Immersive Hackathon“ –, der in Kooperation mit dem Gelsenkirchener VR-Festival „Places“ und dem Kunstmuseum Bochum durchführt wird.
„Bereits im letzten Jahr haben wir einen solchen 24-stündigen Wettbewerb unter Ausschluss der Öffentlichkeit organisiert“, sagt Wiethoff, „In diesem Jahr haben wir uns gefragt: ,Wie können wir dieses Format für ein breites Publikum interessant machen?“
Die teilnehmenden Teams können zwischen Freitag und Samstag eigene interaktive 360-Grad-Erlebnisse entwickeln. „Die besten der dabei entstehenden experimentellen, künstlerischen und innovativen Werke gibt es bei der unterhaltsamen ,Metaversed! - Gala’ am Samstag um 20 Uhr zu sehen“, so das Planetarium. Neben einer Jury können auch die Besucherinnen und Besucher über die beste Präsentation abstimmen, erklärt Roman Pilgrim von „Places“ aus Gelsenkirchen.
Samstag lockt eine „Synthwave“- Party – Gäste können Kuppel live zur Musik „bemalen“
Im weiteren Verlauf des Samstagabends ist eine Party mit DJs und Cocktails geplant, bei der „die Besucher passend zur Musik die Kuppel ,bemalen’ können“, erklärt Wiethoff. Wie das funktioniert, weiß Jurij Hondar von der Gaming-Beratungsagentur „Mega Geeks“, der in der Kuppel steht und mit einer VR-Brille und zwei Controllern eine dreidimensionale Welt gestaltet: „Ich habe in das Mal-Programm ,Open Brush’ eine Schnittstelle reinprogrammiert damit das Programm in der richtigen Auflösung in der Kuppel erscheint.“
Ein Meta-Wochenende
Am Freitag wird ab 20.30 Uhr die „Alien Action – PopArt-Showklassiker zu einer Invasion aus dem All“ gezeigt. Samstags ab 20.15 Uhr startet die „Metaversed“-Gala inklusive Hackathon-Preisverleihung (Eintritt frei) mit anschließender „PartyCyber Night“ ab 21.30 Uhr mit Musik von „Neon Paradise“, „360° Immersive Painting“ Performance von Künstler Artur Fast, Games und Cocktails (Eintritt frei).Am Sonntag ab 15.30 Uhr kann „Im Orbit“, ein interaktives Spiel auf der Kuppel, mit dem eigenen Smartphone gespielt werden. Um 17 Uhr nehmen Andy und Uke vom ihren Podcast „Teetide“ auf, während Virtual-Reality-Künstler Artur Fast live riesige Kunstwerke auf die Kuppel bringt.Samstags um 13 Uhr und sonntags um 14 Uhr gibt es eine Live-Tour durch das Universum.
Gäste können die Kuppel am Wochenende nicht nur „anmalen“ oder dort „auf Planeten herumlaufen“, sondern auch mit ihren Handys kleine Avatare im Weltraum steuern. „So können sie miteinander spielen und sich virtuell einen Ball über die Kuppel hinweg zu stoßen“, lockt Tobias Wiethoff.