Bochum-Mitte. An der Schmechtingwiese in Bochum soll ein unterirdischer Containerstandort angelegt werden. Die Nachbarn protestieren gegen den Plan.
Auf Widerstand stößt ein Vorhaben der Stadt, an der Wielandstraße einen neuen Unterflur-Platz für Altglas und Altpapier einzurichten. Anwohner kritisieren, dass dafür wertvoller Freiraum am Rande des Schmechtingtals aufgegeben würde und mindestens zwei Bäume entfernt werden müssten.
Die Bezirksvertretung Mitte hatte dem Vorhaben in der April-Sitzung zugestimmt, vor allem unter dem Aspekt der Stadtraumpflege. Das Unterflursystem, das der Umweltservice Bochum an immer mehr Standorten umsetzt, biete demnach Vorteile.
Neuer Termin in Bochum-Mitte wird gesucht
Anna di Bari (Grüne), stellvertretende Bezirksbürgermeisterin im Bezirk Mitte, räumt ein, der Standort solle neu diskutiert werden, wohl bei einem Ortstermin mit Anwohnern, Politik und Verwaltung. „Es ist nicht einfach, gerade in den dicht bebauten Siedlungsbereichen Raum für Containerstandplätze zu finden“. schickt sie voran. „Allerdings wollen Verwaltung und Politik auch langfristig die Probleme rund um die herkömmlichen, oberirdischen Sammelplätze in den Griff bekommen.“
USB und Tiefbauamt hatten argumentiert, der bisherige Standort ganz in der Nähe eigne sich nicht für das Unterflursystem, weil Leitungen im Untergrund vermutet wurden. Um ein gepflegtes Stadtbild zu erreichen und den Benutzern ein ordnungsgemäßes Einfüllen zu gewährleisten, wurde der Standort „Wielandstraße“ für Unterflurdepotcontainer für Glas und erstmalig auch für Papier und Kartonagen schon im Oktober 2021 in der Bezirksvertretung vorgeschlagen.
Flächenverbrauch in der Kritik
Die Detailskizze zu dieser Planung schreckte dann die Anwohner auf. Für die zehn Container im Unterflursystem würde demnach eine acht Meter breite, beschrankte Ein- und Ausfahrt für die USB-Lkw bei der Leerung benötigt, die außerdem über 30 Meter lang sein müsste, und das im Grünstreifen und Gehwegbereich schräg gegenüber der Einmündung Herderallee am neuen Wohngebiet „Dichterviertel“. Diese Fahrbahn würde allein schon 250 Quadratmeter Fläche beanspruchen, die Container selbst etwa 90 Quadratmeter.
Der Flächenverbrauch ist es vor allem, der Nachbarinnen der Schmechtingwiese wie Dominque Büttner-Kielholz „auch für meine ganze Familie sehr stört“, unterstreicht sie. „Das ist auch eine Frage des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit für nachfolgende Generationen von Besuchern und Anwohnern.“
Eingriff in den Gehweg und Grünstreifen
Immerhin würde direkt an dem von vielen Erholungssuchenden genutzten Grüngebiet für den Bau einer Unterflur-Containeranlage auch der Gehweg mit dem Straßengrün in Anspruch genommen. „Das würde einen negativen Eingriff in die Natur und die Landschaft bedeuten“, ist Büttner-Kielholz als direkt Betroffene an der Wielandstraße überzeugt. Diese Standortwahl könne nicht hingenommen werden, ohne dass der Widerstand der Anwohner zur Kenntnis genommen werde.